Barfußlaufen als Lebensgefühl
Barfuß oder Lackschuh? Für David Knauer keine Frage. Er trägt selten Schuhe – eigentlich fast nie. Der Physiotherapeut aus Berg ist überzeugter Barfußläufer. „Ich fühle mich ohne Schuhe einfach wohler und außerdem spare ich Geld“, sagt er und lacht. Nur bei Hochzeiten oder anderen offiziellen Anlässen greift er zum Schuhwerk. Ansonsten geht er – egal ob Sonne, Schnee oder Regen – an rund 360 Tagen barfuß durchs Leben.
Marotte oder Lebensgefühl?
Seine Leidenschaft für das “natürliche Gehen” begann weit weg von Bayern. Mit acht Jahren zog der heute 35-Jährige mit seinen Eltern nach Südafrika, verbrachte dort sechs Jahre und entdeckte in der Wärme des Südens das befreiende Gefühl nackter Füße auf Erde, Sand und Stein. Als Physiotherapeut weiß Knauer, dass in jedem Schritt mehr steckt, als man denkt. Der Fuß, sagt er, sei das Fundament des Körpers. Je stärker und beweglicher er sei, desto besser funktionieren Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Der moderne Schuh presse den Fuß zusammen, schwäche ihn und nehme ihm seine natürliche Stabilität.
Doch was ist mit Steinen, Scherben oder anderen spitzen Dingen? Knauer winkt ab. „Wenn sie groß sind, sieht man sie – und wenn sie klein sind, ist der Fuß abgehärtet.“ Seine Sohlen seien robust und widerstandsfähig. Barfußlaufen sei wie ein Ganzkörpertraining – nur eben von unten nach oben.
Manche Passanten schauen irritiert, wenn er mitten im Winter ohne Schuhe unterwegs ist. „Neugierige Blicke gibt es schon, aber auch viel Interesse.”































