Postbauer-Heng will die Ortsmitte für die Zukunft gestalten
Es sind klare Ziele, welche sich die Marktgemeinde Postbauer-Heng für ihr zukünftiges Ortszentrum gesteckt hat und – so der Konsens der letzten Ratssitzung – auch verfolgen möchte: Mehr Grün, mehr zusammenhängende Aufenthaltsbereiche, mehr Barrierefreiheit. Das Nürnberger Stadtentwicklungs-Büro Planwerk hat die diesbezügliche Umgestaltung des Zentrums in einer Machbarkeitsstudie analysiert – in den bisherigen Entwürfen sind für die Bereiche rund um das Rathaus auch neue „Attraktionen“ wie eine Schwammstadt, Wasserkaskaden, Sonnensegel und ein Bühnenbereich in Nähe des Deutschordenbrunnens vorgesehen. Alle diese Ziele und Ideen sind aber vor allem mit einem verbunden: Weniger Verkehr! Doch auch das wäre laut der Studie, welche die Entwicklung des Verkehrsaufkommens berücksichtigt, machbar.
Momentan ist auf der Hauptstraße durch den Ortskern Tempolimit „Dreißig“. Im Bereich zwischen Kreisverkehr und Blumengeschäft halten Stadtplaner und zahlreiche Gemeinderäte eine weitere Verkehrsberuhigung durch eine „Shared Space“-Lösung für möglich – in diesem Abschnitt sollen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sein und quasi „unter sich“ abstimmen, wer wann fährt oder geht. Die Strecke soll jedoch weiterhin in beiden Richtungen befahrbar sein. „Einbahnstraßen verleiten erfahrungsgemäß nur zu erhöhten Geschwindigkeiten“, betont Bürgermeister Horst Kratzer.
Ein Knackpunkt sind bei der Umgestaltung von Ortszentren und Stadtmitten stets auch die Parkplätze. Laut Untersuchungen von Planwerk gebe es jedoch aktuell im Zentrum mehr als genügend Stellplätze – im Rahmen der Umgestaltung soll die Zahl sukzessive verringert und dabei die Auswirkung auf die im Zentrum angesiedelten Unternehmen und Einrichtungen stets im Blick behalten werden. Insbesondere die aktuell noch bestehenden Querparker-Plätze sollen aufgegeben werden. „Momentan muss man da beim Ausparken vor allem auch aufpassen, ob auf der entgegengesetzten Straßenseite nicht auch jemand rausfährt“, weiß Kratzer aus eigener Erfahrung. Die Hoffnung ist, dass sich die Zahl der hin und wieder auftretenden Unfälle verringern lässt.
Während die Politik bereits signalisierte, in Richtung der eingangs genannten Ziele gehen zu wollen, sollen sich in den nächsten Monaten Bürger an den Planungen beteiligen können. Im neuen Jahr dürfte sich auch zeitnah herausstellen, ob die Marktgemeinde mit dem Projekt in ein Programm der Städtebauförderung aufgenommen wird – damit können bis zu 60 Prozent einer Maßnahme durch Bund und Länder bezuschusst werden. Eine wichtige Voraussetzung ist hierbei, dass die Umgestaltungen dem Klimawandel Rechnung tragen und z.B. durch mehr Grünflächen der „Überhitzung“ von Orten vorbeugen.