Trauern und Grabgestaltung im Herbst
Sie naht wieder in großen Schritten – die Jahreszeit, in welcher herabfallende Blätter und kürzer werdende Tage bewusst machen, dass im Grunde nichts für die Ewigkeit ist. Damit wird so mancher nicht nur an die eigene Vergänglichkeit erinnert, sondern auch an bereits Vergangenes – zum Beispiel an Menschen, die nicht mehr unter uns weilen und schmerzlich vermisst werden. Natürlich: Jeder trauert anders – gerade trübe Herbsttage können jedoch bei Hinterbliebenen die Trauer nach verstorbenen Angehörigen oder Freunden wieder „aufflackern“ lassen, womöglich auch, weil sich das Jahresende mit Festivitäten nähert, welche man früher regelmäßig zusammen feierte…
Man darf und sollte diesen Erinnerungen Raum geben – frei nach den Worten von Immanuel Kant: „Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern.“ Jedoch sollte die Erinnerung nicht in einen alleserstickenden Schmerz umschlagen – wird diese Grenze doch überschritten, kann es womöglich helfen, sich eine einfache Frage zu stellen: Hätte der Verstorbene gewünscht, dass mir die Trauer derart die Lebensfreude raubt? In den meisten Fällen dürfte die Antwort ein klares „Nein“ sein…
Umgraben am Grab
Im Oktober erhalten viele Ruhestätten ein neues florales Gewand, welches entweder für den Herbst oder die gesamte kühle Jahreszeit gedacht ist. Die Resistenz gegen niedrige Temperaturen sollte bei der Auswahl der Pflanzen eine Hauptrolle spielen. Dabei können die Winterhärtezonen (WHZ) als grober Referenzwert herangezogen werden. In Deutschland ist z.B. der Schwarzwald als Zone 6a klassifiziert, das Ruhrgebiet als Zone 8a – die Einteilung bezieht sich auf Temperaturwerte, welche in diesen Bereichen durchschnittlich in kalten Wintern erreicht werden. Wenn für Pflanzen also ein WHZ angegeben ist, gibt dies Hinweise zur Eignung: Das Gewächs würde in dieser Zone mit 80 Prozent Wahrscheinlichkeit einen durchschnittlichen Winter überstehen.
Das Sortiment für den Herbst und Winter ist groß und vielfältig: Einige Arten eignen sich dazu, dann Farbe auf das Grab zu bringen, wenn der Rest der Natur zu schlafen scheint: So sorgt z.B. die pflegeleichte Schneeheide mit weißen oder pinken Blüten für Akzente, auch Christrosen und Alpenveilchen setzen farbige Kontraste. Ganzjährig grüne Pflanzen wie z.B. die Waldsteinie sorgen für einen Teppich, welcher im besten Fall so dicht ist, dass er auch Unkrautbildung hemmt.
Die Frage, ob für die neue Bepflanzung neue Erde verwendet werden sollte, hängt unter anderem von der Vornutzung der Fläche ab. Wenn der alte Untergrund stark mit Wurzeln durchzogen ist, macht ein Austausch Sinn und erleichtert Pflanzungen. Frische Erde kann zudem Wasser besser speichern – bei den in den kommenden Monaten anstehenden Herbstpflanzungen wird für viele Arten gutes „Angießen“ empfohlen.




