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Montag, 29 September 2025
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Die Gewöhnliche Kornrade

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Über ein vom Aussterben bedrohtes Ackerwildkraut

Wenn sie noch anzutreffen ist, dann am liebsten an der Seite von Wintergetreide. Die Rede ist von der hübschen, vom Aussterben bedrohten Gewöhnlichen Kornrade (Agrostemma githago). Erstmals beschrieben wurde die Pflanze vom schwedischen Naturforscher Carl v. Linné im Jahre 1753. Über ihre Heimat ist man sich nicht ganz im Klaren. Einige Autoren sagen, sie sei im östlichen Mittelmeerraum beheimatet, andere wiederum stecken sie in die humiden Zonen Asiens und Nordafrikas. Wo auch immer sie herkommt, Fakt ist, dass die Gewöhnliche Kornrade nur noch wenige Möglichkeiten hat, ihren Weg fortzusetzen.

Die Gewöhnliche Kornrade zählt zu den sogenannten Ackerwildkräutern, die sich seit Beginn des Ackerbaus als Begleitflora auf Äckern bildeten. Ackerwildkräuter haben sich also in starker Abhängigkeit zum Acker und dessen Feldfrüchten entwickelt. Wie anfangs schon erwähnt, fühlt sich die Gewöhnliche Kornrade bei Wintergetreide am wohlsten. Ihre gegenständig angeordneten, lineal bis lanzettlichen Blätter fallen neben den ebenso lanzettlichen Blättern des Getreides kaum auf. Von Juni bis August versucht die Gewöhnliche Kornrade, ihre fünfzähligen Blüten mit den dunkelpurpuren Kronblättern und den überragenden Kelchblattspitzen durch das Getreide hindurch in Richtung Sonne zu strecken. Als Vertreter der Nelkengewächse zeigt die Gewöhnliche Kornrade eine typische Blütenform, die sich vor allem an die Bestäubung durch Tagfalter angepasst hat. Sogenannte Stieltellerblüten sind eine Kombination aus Röhrenblüte und „Landeplatz“ für die Schmetterlinge. Für ihre Bestäubungsarbeit werden die Schmetterlinge mit Nektar belohnt.

Durch die rationalisierte Landwirtschaft und die wachsenden Monokulturen sind Ackerwildkräuter in unserer Kulturlandschaft selten geworden. Zur Verbreitung ihrer Samen ist die Gewöhnliche Kornrade auf das Dreschen angewiesen. Dadurch öffnen sich ihre Kapselfrüchte und die kleinen, schwarzen, nierenförmigen Samen springen heraus. Von selbst öffnen sich die Kapselfrüchte nur, wenn sie sehr trocken geworden sind. Früher wurde die Pflanze aufgrund ihrer Giftigkeit gefürchtet, dennoch haben sich die Samen durch das erneute Ausbringen des Getreidesaatgutes im Folgejahr verbreiten können. Heute ist dieser Kreislauf durch die Saatgutreinigung unterbrochen. Inzwischen wird sie wieder häufiger Blühmischungen beigemischt, aber gebietsheimisches Saatgut der Gewöhnlichen Kornrade gibt es kaum.

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