Verkehrswacht engagiert sich für mehr Sicherheit
Die Führerscheinprüfung ist bestanden – und was nun? Jetzt ist es ratsam, Fahrpraxis zu sammeln, denn Übung macht den Meister. Wer Glück hat, kann sich bereits ein eigenes Auto leisten oder darf die „Familienkutsche“ benutzen. Für Anfänger ist es auf jeden Fall empfehlenswert, zunächst auf PS-starke Motoren zu verzichten, welche gerne zum „Rasen“ verleiten. „Plötzlich sitzen Fahranfänger in Autos, die sie nicht beherrschen und mit denen sie ohne entsprechende Fahrpraxis oftmals in fatale Unfälle verwickelt werden“, weiß Petra Traboulsi, Geschäftsführerin der Kreisverkehrswacht Neumarkt. Fahrzeuge, die eine moderate Leistung haben und leichter zu kontrollieren sind, bergen laut Experten weniger Risiken. Traboulsi betont jedoch auch, dass nicht nur Neulinge mit Defiziten im Straßenverkehr zu kämpfen haben – auch erfahrene Lenker gehören zum Kreis derer, die manchmal eine Auffrischung nötig haben. Aus diesem Grund hat sie den ersten Verkehrssicherheitstag ins Leben gerufen. Mit Polizei, Feuerwehr und BRK fand sie kompetente Mitstreiter und lud am Samstag die Bevölkerung zur Premierenveranstaltung auf den Volksfestplatz.
Mitmachstationen
Um praxisnah und möglichst viele verschiedene Szenarien vorstellen zu können, hatten die teilnehmenden Organisatoren insgesamt zwölf Mitmachstationen vorbereitet. Wie sich zum Beispiel 1,3 Promille Alkohol im Blut auf den Körper auswirken, probierten Besucher mit der virtuellen Rauschbrille aus. Einen einfachen Parcours zu durchlaufen, wurde damit zur echten Herausforderung. An einer anderen Station erfuhren Interessierte anhand einer vorbereiteten Schleuderfolie, wie man sein Fahrzeug bei Schneematsch oder Glatteis am besten im Griff hat. Viel Spaß hatten auch die Jüngsten, als sie mit Laufrädern und Bobbycars ihre Geschicklichkeit und Balance auf einem Spezialparcours unter Beweis stellen konnten.
Polizei steht Kopf
Ein Highlight auf dem Übungsplatz war der Überschlagsimulator. Wie befreie ich mich aus einem auf dem Kopf stehenden Auto? Wie löse ich in dieser Situation den Sicherheitsgurt? Die Antworten auf diese Fragen haben Wolfgang Schüler, Chef der Polizeiinspektion (PI) Neumarkt, und seine Kollegin Polizeihauptkommissarin Susanne Braun gegeben. Sie haben den Simulator ausprobiert. „Es war beklemmend, aber auf jeden Fall eine wertvolle Erfahrung“, so die Beamten.
Da wir uns täglich als Fußgänger, Auto-, Rad- oder Motorradfahrer im Straßenverkehr bewegen, sind wir leider auch potenzielle Opfer. Denn Unfälle sind an der Tagesordnung und nicht immer gehen sie glimpflich ab.
Verantwortlich dafür sind neben dem Konsum von Drogen und Alkohol auch Unachtsamkeit, Selbstüberschätzung und eine hohe Risikobereitschaft. Allein im Zuständigkeitsbereich der PI Neumarkt waren 2022 insgesamt fünf Verkehrstote zu beklagen.