Wie der Traum vom eigenen Pferd Realität wird
Am Mittwoch vergangener Woche lockte wieder der Rossmarkt Tausende von Besuchern nach Berching. Und mit Sicherheit dürfte bei so manchem Gast der womöglich schon als Kind gehegte Wunsch nach einem eigenen Pferd (wieder) wachgeworden sein. Wer sich diesen Traum erfüllen möchte, sollte vorher unbedingt einen Kassensturz machen und dabei nicht nur das verfügbare Geld, sondern auch den Faktor Zeit berücksichtigen…
„Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul” sagt bekanntlich das alte Sprichwort. Wer ein Pferd geschenkt oder vererbt bekam, kann sich prinzipiell glücklich schätzen, denn in der Anschaffung kosten die Tiere 5000 Euro aufwärts – natürlich abhängig von Rasse, Alter, Gesundheitszustand und Zucht. Doch auch ein „geschenkter Gaul” bringt Kosten mit sich. Das Futter schlägt dabei ebenso zu Buche wie die Unterbringung. Wer sein Tier in einem bestehenden Stall leben lässt, muss dafür mit monatlichen Kosten zwischen 300 und 800 Euro rechnen. Gerade wenn die „Wohnungen” von Vier- und Zweibeiner weiter voneinander entfernt liegen und nur mit längeren Fahrten erreichbar sind, kann es sich auf ein durchschnittliches Pferdeleben von 25 bis 30 Jahren durchaus rechnen, selbst in einen Stall zu investieren – die passende Baufläche im Umfeld natürlich vorausgesetzt! Auch für das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier spielt es durchaus eine Rolle, wie oft man sich „sieht” – die regelmäßige Zeit des Hegens und Pflegens ist im Grunde dabei so prägend wie der gemeinsame Ausritt.
Keinesfalls vergessen werden darf: Pferde sind Fluchttiere – ein Umstand, der sich auch mit der besten Erziehung nicht komplett verdrängen lässt. Wenn „der Gaul mit dem Gaul durchgeht”, ist schwer abzusehen, was passiert. Eine Haftpflichtversicherung ist für Pferde zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, doch auf jeden Fall zu empfehlen – denn auch mit nur „1 PS” kann ein Tier hohen Schaden an Lebewesen oder Gegenständen anrichten. Auch etwaige Reitbeteiligungen – das sind Vereinbarungen, bei denen mehrere Pferdefreunde sich ein Tier quasi „teilen” – sollten gegebenenfalls in der Police berücksichtigt werden.
Und wie bei jedem Lebewesen aus Fleisch und Blut ist auch bei Hufträgern Gesundheit ein hohes Gut, welches schnell beeinträchtigt sein kann – nicht nur altersbedingt. Durch Veterinärbehandlungen oder chirurgische Eingriffe z.B. nach Verletzungen können auf den Pferdebesitzer schnell hohe Beträge von mehreren tausend Euro zukommen, welche sich mit speziellen Versicherungen „auffangen” lassen.