Die Zeit der roten Tücher
Ein „rotes Tuch“ ist bekanntermaßen die Umschreibung für etwas, was in einem Menschen zügig negative Gefühle aufkommen lässt. Pyrbaum bildet da eine gewisse Ausnahme – dort sorgen rote Tücher eher für (Vor)freude. Und zwar dann, wenn die Stoffe in Schlipsform von den Kerwaburschen der Marktgemeinde getragen werden – bestes Zeichen dafür, dass die traditionelle Pfingstkirchweih wieder gefeiert wird. Während bei den Herren das rote Accessoire und das weiße Hemd in Verbindung mit der Lederhose für den „durchgehenden Look“ sorgen, decken die Damen mit ihren Dirndl eine breitere Farbpalette ab – gerade diese Kombination von Einheitlichkeit und Vielfalt lässt die jedes Jahr entstehenden Gruppenfotos zu Hinkuckern werden.
Die heuer am 17. Mai beginnende Kerwa bietet an allen vier Tagen Höhepunkte. Dazu gehören u. a. das Austanzen des Kerwabaums am Festplatz (Sonntag, 17 Uhr), der von der Blaskapelle musikalisch umrahmte Seniorennachmittag (Samstag, 15 Uhr) und der Kindernachmittag (Montag, 14 Uhr). Musikalisch setzt man auf große Vielfalt – vom Trachtenrock über Mallorca-erprobte Partyhits von Julian Benz bis hin zu Country-Songs beim Sonntags-Frühschoppen.
Das Programm wird definitiv bei Menschen mit verschiedensten Geschmäckern für beste Stimmung sorgen. Abgesehen vielleicht von der „Beerdigung“ am Montagabend. Die Tatsache, dass man dann wieder ein gutes Jahr bis zur nächsten Kerwa warten muss, ist für manche Pyrbaumer sprichwörtlich ein „rotes Tuch“.
