Die Entwicklung der Smart-Home-Technologie im Lauf der Jahrzehnte
Bereits in den 1960-er Jahren begannen die ersten Tüftler elektronisch gesteuerte Komponenten in Gebäuden miteinander zu vernetzen – somit schufen sie quasi die Vorläufer der heutigen Smart-Home-Systeme. Und schon damals dürfte in den Köpfen mancher Visionäre eine gewisse Idee herumgespukt haben: Die vom intelligenten Kühlschrank, der selbständig fehlende Lebensmittel nachbestellt. Heute, über ein halbes Jahrhundert später, hat sich viel getan: Um ein Haus zu „steuern“, braucht man keinen Computer von der Größe eines Hauses mehr. Die Bewässerungsanlage „entscheidet“ mit Hilfe von Online-Wetterdaten selbständig, wann sie im Garten tätig werden sollte. Und inzwischen existiert auch eine Infrastruktur, bei der Lieferdienste einzelne Lebensmittel bis vor die Haustür bringen.
Und dennoch: Der selbstbestellende Kühlschrank ist noch nicht wirklich in den Privathaushalten angekommen. Diverse Firmen, darunter angeblich auch ein sehr bekanntes Internetversandhaus, sollen aber bereits Prototypen entwickelt haben. Die meisten dieser „intelligenten“ Schränke arbeiten mit einer Technik, welche Daten sammelt und Erfahrungswerte analysiert. Merkte das System zum Beispiel in der Vergangenheit, dass die Hausbewohner immer zwischen drei und vier Milchtüten vorrätig hatten, passt es sein automatisiertes Bestellverhalten darauf an – es sei denn, es gibt explizite anderslautende Vorgaben seitens der Nutzer.
Wer keine besondere Freude am Einkaufen und Zubereiten von Lebensmitteln hat, wird ohnehin fragen: „Wann gibt es neben dem selbstbestellenden Kühlschrank auch die komplett eigenständig kochende Küche?“ Diese ist leider noch entferntere Zukunftsmusik – doch wenn sie eines Tages kommt, wird auch sie wohl mit Erfahrungswerten arbeiten. Erkennt der Algorithmus z.B., dass die Hausbewohner bisher an Donnerstagen mit bewölktem Himmel und Temperaturen um 20 Grad häufig Spaghetti Bolognese verzehrten, wird er an einem zukünftigen Donnerstag mit ähnlicher Witterung wieder dieses Gericht vorschlagen – oder ganz einfach selbstbewusst vorpreschen und die Nudeln automatisch zubereiten. Blöd wäre nur, wenn trotz aller Berechnungen der menschliche Magen dann ausnahmsweise auf Pfannkuchen mit Apfelmus oder veganes Soja-Schäumchen mit einem „Allerlei aus Nichts“ Appetit hätte. Dann zeigte sich etwas, was schon den Tüftlern in den 1960-ern insgeheim klargewesen sein dürfte: Selbst im modernsten Smart-Home-System wird es stets eine Komponente geben, welche unberechenbar oder auch hin und wieder „fehlerhaft“ ist. Und diese steht auf zwei Beinen…