Wie sich Schimmelbildung in diesem Winter verhindern lässt
djd/ub
Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel in den eigenen vier Wänden bleiben oft über lange Zeit unerkannt. In Raumecken, hinter Bücherregalen oder Schränken können sich die Pilze still und heimlich ausbreiten – bis schließlich größere Bereiche des Mauerwerks befallen sind und im schlimmsten Fall eine umfassende Sanierung erforderlich wird. Auch der Gesundheit sind die Sporen nicht zuträglich: Australische Forscher haben in einer Studie den Einfluss der Innenraumluft auf die Lungengesundheit von mehr als 3.000 Erwachsenen untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass Schadstoffe in der Raumluft, wie sie beim Heizen, Kochen oder durch Schimmel entstehen, über zehn Jahre hinweg signifikant zu Asthmasymptomen und einer Abnahme der normalen Lungenfunktion im mittleren Alter beitragen.
Regelmäßiges Lüften über weit geöffnete Fenster fördert überschüssige Feuchtigkeit nach draußen – auf fünfminütiges „Stoßlüften“ sollte auch in der aktuellen Phase, in welcher Heizen den Geldbeutel stark belastet, auf keinen Fall verzichtet werden. Selbst wenn man mit passender Kleidung die Heizung zu Hause so selten wie möglich aktiviert – zum Schutz des Gebäudes sollte hin und wieder geheizt werden. Liegen in den Innenräumen die Temperaturen längere Zeit unter 17 Grad, begünstigt dies die Schimmelbildung besonders an Außenwänden. Hier spielen jedoch z.B. auch das Alter und die Dämmung des Hauses eine Rolle. Gerade wenn Schränke oder Regale an Außenwänden aufgebaut werden, wird ein Mindestabstand von 10 cm empfohlen, um den nötigen Luftaustausch nicht zu stark einzuschränken. Wo dies nicht möglich ist, kann mit speziellen Geräten die Zirkulation hinter den Möbeln gefördert werden.
Bei energieeffizienten, luftdicht gedämmten Gebäuden müssten laut Experten alle zwei Stunden die Fenster geöffnet werden, um eine gesunde Luftqualität zu erhalten. Dies ist gerade für Außer-Haus-Berufstätige schwer zu realisieren – zudem gelangen dabei Pollen, Feinstaub und andere Schadstoffe in die Innenräume und wertvolle Heizenergie nach außen. Daher gelten Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung als eine mögliche Lösung für gesunde Raumluft – sie führen belastete Raumluft nach außen ab und frische Luft ins Haus. Dabei wird bei den meisten Systemen die Außenluft gefiltert, Pollen, Insekten und Schadstoffe bleiben vor der Tür. „Intelligente“ Anlagen funktionieren ohne Eingreifen durch die Hausbewohner und erkennen mit Hilfe von Sensoren zu hohe Luftfeuchtigkeit.
Wenn sich Schimmel in den Räumen gebildet hat, ist stark vom jeweiligen Untergrund abhängig, inwiefern sich bekannte Hausmittel dagegen einsetzen lassen. Gerade wenn das Mauerwerk befallen ist, muss nicht selten der Fachmann ran. Wichtig ist in solchen Fällen nicht nur die Beseitigung des Schimmels, sondern auch die Klärung und Beseitigung der Ursachen – damit es nicht nach kurzer Zeit ein unerwünschtes Wiedersehen gibt.