Sicheres Badevergnügen mit Hörgeräten
Auch wenn die vergangenen Wochen größtenteils noch keine hochsommerlichen Temperaturen boten – die ein oder andere Möglichkeit zum Schwimmbad- bzw. Badeseebesuch gab es trotzdem schon. Und womöglich hat mancher die vergangenen Pfingstferien auch für einen Urlaub am Meer genutzt. Die meisten Hörgeräteträger legen beim Anziehen von Badehose oder Bikini automatisch ihre technische Hörhilfe ab – Wasser und Elektronik vertragen sich schließlich nur bedingt. In den letzten Jahrzehnten hat sich allerdings auch hier einiges getan: Immer mehr Hersteller von Hörtechnik bezeichnen ihre Produkte als „wasserfest“ oder „wasserdicht“. Doch nur in wenigen Fällen sind die Geräte wirklich dafür geeignet, sie beim Badespaß weiterhin im Ohr zu tragen.
Wie in vielen anderen Elektronikbereichen verrät auch hier die sogenannte Schutzklasse, wie viel ein Technikprodukt wirklich „vertragen“ kann: Die Klasse wird dabei mit den Buchstaben „IP“ und einer zweistelligen Zahl angegeben, wobei die erste Ziffer spezifiziert, wie resistent die Technik gegen Sand, Staub, Mehl und andere verunreinigende Partikel ist. Die zweite Ziffer verrät dagegen, wie widerstandsfähig die Geräte gegen Einwirkungen des “nassen Elements” sind. Je höher die Zahl ist, desto besser: die „5“ bedeutet z.B., dass die Technik Strahlwasser aus allen Richtungen verträgt, die „8“ steht für Geräte, welche auch mal unter Wasser getaucht werden können, ohne kaputt zu gehen. Hier liegt allerdings bei vielen Hörgeräten eine Beschränkung vor, nach der man nicht länger als 30 Minuten am Stück tiefer als 1,5 m tauchen sollte. Selbst für Geräte mit höheren Schutzklassen empfehlen die meisten Hersteller explizit, diese nicht beim Schwimmen oder Tauchen anzulassen – die hohe „Wasserverträglichkeit“ soll vor allem dafür sorgen, dass die Technik nicht zu schnell beschädigt wird, wenn man sie versehentlich mit in die Dusche oder das Schwimmbecken nimmt. In jedem Fall sollte das Hörgerät nach der Einwirkung von Nässe getrocknet werden, jedoch nicht in der Mikrowelle oder dem Backofen. Fachhändler haben für solche Fälle spezielle Trockenzellen bzw. -boxen, welche die Feuchtigkeit entziehen. Im Hausgebrauch tut es zur Not oft auch ein trockenes Zimmer mit durchschnittlicher Raumtemperatur – verbunden mit genügend Zeit.
Vereinzelt gibt es bereits Geräte, welche auch explizit für längere Schwimm- bzw. Tauchgänge gedacht sind. Hier ist meist die Oberfläche der Hörgeräte komplett wasserundurchlässig und eine spezielle Membran lässt zwar den Schall zur verarbeitenden Technik im Inneren durch, nicht aber das Wasser.