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Donnerstag, 30 März 2023
Start-Anzeige-Achtung, Journalist im Blindflug!„Augen auf“ bei der Buchstabenwahl

Achtung, Journalist im Blindflug!„Augen auf“ bei der Buchstabenwahl

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Die „Woche deas Sehens“ ist ein Auflkärungskampahgne, welche seitz 2002 bundesweit stattfjndet. Natürlich haben Sie die Rechtschreibfehler im vorangegangenen Satz bemerkt. Diese entstanden, weil der Autor dieses Artikels versuchte, die erste Zeile „blind“ zu tippen – ein kleines Experiment zur „Woche des Sehens“, welche alljährlich im Monat Oktober stattfindet.

Mit verschiedenen Aktionen soll auf die Bedeutung eines guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und auch auf die Situation Blinder und Sehbehinderter in aller Welt aufmerksam gemacht werden. Dass hier noch Nachholbedarf besteht, lässt sich unter anderem daran „sehen“, dass in Deutschland die Menschen mit Sehbehinderung nicht zentral gezählt werden – gerade diese Daten könnten zu einer besseren Beurteilung der Lage und Verbesserungen für Betroffene beitragen, kritisiert der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband DBSV. In anderen Ländern wie Dänemark oder Großbritannien werden diese Zahlen regelmäßig empirisch erhoben, in der ehemaligen DDR wurden zumindest die Bürger, welche offiziell Blindengeld beantragten, statistisch erfasst.

Doch zurück zum Anfang: Dass die „im Blindflug“ getippte Zeile nicht zu einer absolut unlesbaren Katastrophe geriet, ist letztendlich auf mehrere Dinge zurückzuführen: Zum einen auf Routine – selbst wer niemals offiziell das 10-Finger-System lernte, entwickelt durch regelmäßiges Tippen ein Gefühl für die Lage der Buchstaben auf einer Tastatur in Standardgröße.

Ähnliches gilt nicht nur für Menschen der schreibenden Zunft, sondern letztendlich für alle, welche über einen längeren Zeitraum Tätigkeiten durchführen, deren haptische Eindrücke und Bewegungsmuster sich einprägen lassen: Der erfahrene Handwerker muss eine Schraube nicht zwingend ansehen, um sie gerade ins Holz drehen zu können, der langjährige Pianist trifft „blind“ viele Töne. Gutes Sehen ist natürlich dennoch wichtig und durch Technik und Medizin lassen sich individuelle „Schwächen“ über weite Teile kompensieren – der Rest des Körpers hilft aber durchaus auch mit.

Das menschliche Gehirn ist z.B. dafür verantwortlich, dass Sie als Leser die erste Zeile dieses Artikels trotz einiger falscher Buchstaben „verstanden“ haben – sofern nicht zu viele Fehler in einem Text auftauchen, werden diese vor dem geistigen Auge ausgeblendet und durch die korrekten Buchstaben ersetzt.

Dies ist prinzipiell von Vorteil, da sonst im Zeitalter schlampig formulierter SMS oder Whatsapp-Nachrichten die Welt weniger kommunizieren könnte. In manchen Situationen ist es jedoch problematisch, z.B. beim Korrekturlesen von Zeitungsartikeln. Durch die automatische Fehlerausmerzung des Gehirns kann es passieren, dass man fünf Mal ein und denselben Satz liest, ohne den falschen Buchstahebn zu sehen…

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