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Mittwoch, 24 Juli 2024
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Geb’m Sie dem Mann am Klavier…

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Unser Gerstensaft in der Populärmusik

Wer die Überschrift dieses Artikels gedanklich sofort mit „noch ein Bier, noch ein Bier“ ergänzt, hat entweder die Wirtschaftswunderzeit selbst erlebt oder ist profunder Kenner der damaligen Schlagerszene. Allen anderen sei erklärt: 1954 nahm der bekannte Jazzmusiker Paul Kuhn das Lied „Der Mann am Klavier“ auf – es enthielt die gesungene Aufforderung, dem Pianisten ein spendiertes Getränk zukommen zu lassen, und wurde ein veritabler Hit. Rund neun Jahre später konnte Kuhn das Rezept „Walzerstück mit Gerstensaftbezug“ noch einmal erfolgreich umsetzen – mit “Es gibt kein Bier auf Hawai“.

Der Tag des Deutschen Bieres wird stets am 23. April gefeiert – im Jahr 1516 verkündete man an diesem Tag das Reinheitsgebot. Anlässlich dieses Jubiläums haben wir mal bei einem Streaming-Portal nach weiterem Liedgut zum Thema gesucht – und merkten sehr schnell: Seit den Hits von „Paulchen“ Kuhn sind noch viele Werke dazugekommen, die den Genuss von Gerstensaft aufgreifen. Nur eine kleine Auswahl: „Ich bin Bier-, Bier-, Bieraktivist, ich kleb mich an der Theke fest“ singen Tim Toupet und DJ Cashi, „Ich taufe meine Kinder mit Bier“ lassen die „Drunken Masters“ verlauten. Ob all diese kreativen Perlen nach dem deutschen Reinheitsgebot entstanden, ist nicht ganz klar. Sie zeigen jedoch, dass Musikschaffende stark von alkoholischen Brauereierzeugnissen inspiriert werden – und zwar wesentlich mehr als von anderen Getränken wie z.B. Limonade oder Heidelbeerglühwein. Das gilt aber vor allem seit Mitte des letzten Jahrhunderts. Klassikkomponisten ließen in ihren Opern und Operetten noch eher Wein oder Champagner besingen – und das obwohl Richard Wagner regelmäßiger Biergartengast war und Richard Strauss mütterlicherseits der Brauerfamilie Pschorr entstammte.

Inzwischen trällert man in den Populärmusik mehr über Bier als andere Alkoholika. Was fast alle Bierlieder der jüngsten Zeit gemeinsam haben: Nach zwei bis vier Halben wirken sie auf den Zuhörer textlich ausgefeilter und musikalisch anspruchsvoller als im stocknüchternen Zustand. Dann bekommen Werke wie “Bier macht große Hupen“ oder „Geh mal Bier holen (du wirst schon wieder hässlich)“ plötzlich eine höhere intellektuelle Stammwürze und werden zu flüssigem Gold für den Gehörgang.

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