Was man für den Schulweg und den „weiteren Weg“ brauchen kann
In einigen Bundesländern sind die Sommerferien bereits beendet und der “Ernst des Lebens” hat für die dortigen Schüler schon begonnen. In Bayern startet das neue Schuljahr in rund eineinhalb Wochen und das stellt gerade die Eltern von Kindern im Grundschulalter vor eine spezielle Aufgabe: Die Lernmaterialien für den Nachwuchs müssen besorgt werden. Ein Klassiker ist hierbei das „DIN-A4-Heft kariert mit Rand“, welches sich gefühlt schon seit Generationen auf Einkaufszetteln zum Schulstart findet. Dazu kommen noch Hefte und Blöcke mit anderer Lineatur, Stifte, Bastelequipment und vieles mehr.
Insbesondere in diesem Jahr kann deren Anschaffung noch mehr ins Geld gehen: Laut offiziellen Statistiken stiegen im Juli 2022 die Kosten für Zeichenblöcke und Hefte um rund 13,6% im Vergleich zum Vorjahr. Als ein Grund wird die während der Corona-Pandemie in anderen Bereichen schon spürbare Holz- und Papierknappheit angegeben. Füller und Patronen sind in diesem Sommer rund 5,2% teurer, Schulranzen schlagen mit rund 4,7% mehr zu Buche. Insbesondere von einkommensschwachen Familien ist Kritik zu hören, dass die Anschaffungen für den Schulstart finanziell nicht mehr stemmbar sind und die Zuschüsse vom Staat nicht ausreichen würden.
Schulweg trifft Schuhwerk
Auch ein Besuch im Schuhgeschäft dürfte für die meisten Eltern schulpflichtiger Kinder anstehen – nicht nur weil die Einkaufsliste vermutlich die Anschaffung von hallentauglichen Turnschuhen fordert, sondern auch weil vor dem Schulstart optimalerweise überprüft werden sollte, ob die Alltagsschuhe noch zu den in diesem Alter schnell wachsenden Füssen passen. Durch die gut gefüllten Büchertaschen sind Kinderrücken zum ersten Mal ungewohnten Belastungen ausgesetzt, umso wichtiger ist gutes Schuhwerk als „Körperfundament“
für den Schulweg.
„Braucht es das alles?“
Diese Frage stellten sich schon einige Elterngenerationen beim Blick in die Schulranzen und -bücher ihrer Kinder – und so mancher ist überzeugt: Würde man die Lehrpläne des deutschen Schulsystems wirklich mal ordentlich durchforsten und an die Anforderungen der modernen Gesellschaft anpassen, wären nicht nur Büchertaschen leichter. Es stünde auch mehr Zeit für die Vermittlung von Kernkompetenzen zur Verfügung, welche später wirklich in vielen Berufen gebraucht werden. Solange das nicht passiert, wird Eltern empfohlen, den Inhalt der Schulranzen individuell für jeden Tag zusammenzustellen, um den Nachwuchs gewichtsmäßig zu entlasten. Wenn die Erziehungsberechtigten dies nicht einfach selbst machen, sondern ihre Kinder beim Packen des Lernequipments anleiten, wird im besten Fall nicht nur deren Organisationstalent gefördert, sondern auch eine Fähigkeit geschult, welche im Leben immer nützlich ist: Die kritische Selbstreflexion unter dem Motto “Brauche ich das wirklich?“