Wenn der Garten zum Homeoffice wird
Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie holen zwar aktuell viele Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder zurück auf die Firmengelände, dennoch arbeiten prozentual mehr Menschen von zuhause als vor rund drei Jahren – und sei es nur tageweise. Schon mancher dürfte dabei auf den Geschmack gekommen sein, das „Homeoffice” in die Natur zu verlegen – zum Beispiel in den eigenen Garten. Wer spätestens in dieser Saison einen blühenden Arbeitsplatz realisieren möchte, erhält hier einige Denkanstöße…
Das Arbeiten an der frischen Luft mag zwar prinzipiell belebend für Körper und Geist wirken, wenn man dabei jedoch stundenlang auf einem harten Gartenstuhl statt auf einem ergonomischen Bürosessel sitzt, ist die Wirkung auf die Gesundheit schnell kontraproduktiv. Auch im „blühenden Büro” sollte der Arbeitsplatz so gewählt und eingerichtet sein, dass gerade bei langer sitzender Arbeit keine Fehlbelastungen von Muskulatur & Co. auftreten. Wird das Laptop einfach auf den Gartentisch gestellt, ist der Bildschirm oft so tief positioniert, dass er eine ungesunde Belastung der Halswirbelsäule mit sich bringt. Mit separater Tastatur und Maus lässt sich eine entspanntere Arbeitshaltung erreichen. Selbst für Sonnenanbeter wird es zudem schnell anstrengend, wenn die Sonne ungehindert auf Computerdisplays fällt und somit den Augen viel Arbeit abverlangt. Flexible Schattenspender – sei es in Schirm- oder z.B. Lamellendachform – sind hier zu empfehlen. Die entspannende Wirkung der Natur kann schnell dahin sein, wenn man sich über eine instabile Internetverbindung ärgert. Sogenannte W-Lan-Repeater verstärken das Signal des im Haus installierten Routers, damit auch bei der Arbeit im Garten die Drahtlosverbindung optimal funktioniert. Das Thema „Datenschutz” sollte übrigens nicht unter den Gartentisch fallen – man muss sich bewusst sein, dass der Nachbar unter Umständen sehr gut hören kann, wenn man sich telefonisch über Betriebsinterna austauscht.
Wer umfangreicher in das Thema „blühendes Büro” einsteigen möchte, kann z.B. eine Gartenlaube oder ein sogenanntes „Tiny House” in Betracht ziehen, welche Arbeiten nahe der Natur (aber nicht ungeschützt von den Elementen) ermöglichen. Wenn solche Gebäude rein beruflich genutzt werden, ist die Investition unter bestimmten Bedingungen sogar steuerlich absetzbar.
Fakt ist: Nicht jeder Mensch ist für ein Homeoffice im Freien geeignet – mancher braucht das klassische Ambiente seiner Firma oder Kollegen in greifbarer Nähe, um produktiv zu werden. Bei anderen Zeitgenossen kann es jedoch positiv für Geist und Wirbelsäule sein, nach langem konzentriertem Arbeiten mal für fünfzehn Minuten etwas Unkraut vor dem Schreibtisch zu zupfen, bevor man sich wieder den beruflichen Aufgaben widmet – bestenfalls mit klarerem Kopf.