„Unbezahlbares“ für den Schulanfang
In den kommenden Wochen steht für Eltern wieder „Einkaufen nach Liste“ auf dem Programm: Zum Beginn des neuen Schuljahres in Bayern müssen Klassiker wie das „Schreibheft liniert mit Rand“ und viele weitere Utensilien besorgt werden – Anschaffungen, welche seit der Corona-Pandemie und der steigenden Energieknappheit noch mehr ins Geld gehen. So lagen laut Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli 2023 die Preise für Papierprodukte um 13,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat, was sich u.a. auf Schulhefte und Zeichenblöcke auswirkt. Für Stifte und Füller musste 7,6 Prozent mehr bezahlt werden. Einen großen Posten im Budget macht üblicherweise auch der Schulranzen aus. Wie der MDR in einer Analyse feststellte, kosteten die Taschen zum Schulanfang 2020 noch durchschnittlich 88,74 Euro, heuer liegt dieser Preis bei 111,07 Euro.
Schulweg trifft Schuhwerk
Auch ein Besuch im Schuhgeschäft dürfte für die meisten Eltern schulpflichtiger Kinder anstehen – nicht nur weil die Einkaufsliste vermutlich die Anschaffung von hallentauglichen Turnschuhen fordert, sondern auch weil vor dem Schulstart optimalerweise überprüft werden sollte, ob die Alltagsschuhe noch zu den in diesem Alter schnell wachsenden Füssen passen. Durch die gut gefüllten Büchertaschen sind Kinderrücken zum ersten Mal ungewohnten Belastungen ausgesetzt, umso wichtiger ist gutes Schuhwerk als „Körperfundament“ für den Schulweg.
Insbesondere von einkommensschwachen Eltern ist Kritik zu hören, dass die Anschaffungen für den Schulstart finanziell nicht mehr stemmbar sind und die Zuschüsse vom Staat nicht ausreichen würden. Für Familien, welche Bürgergeld beziehen, gibt es insgesamt 174 Euro an Zuschüssen für den Schulbedarf im ersten und zweiten Schulhalbjahr.
Nicht wirklich mit Kosten verbunden, aber im Grunde „unbezahlbar“ ist es, wenn sich Erziehungsberechtigte die Zeit nehmen, um mit dem Nachwuchs am besten noch vor dem ersten Schultag den Schulweg zu „trainieren“ – dies empfiehlt unter anderem der ADAC. Auch wenn der Weg ins Klassenzimmer z.B. teilweise per Schulbus zurückgelegt wird, sollten Abc-Schützen den Weg vom Zuhause zur Haltestelle und von der Endstation zum Klassenzimmer schon vorab mit den Eltern begehen, welche sie auf potentielle Gefahren aufmerksam machen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass diese Warnungen gerne „vergessen“ werden, wenn der Nachwuchs dann das erste Mal mit Schulkameraden allein auf dem Schulweg ist. Und alle Risiken sind leider ohnehin nicht einschätzbar – darunter z.B. auch die Bewegungen von „Elterntaxis“, die den Nachwuchs unbedingt direkt vor dem Schulhoftor absetzen müssen.