Ein „Kompass“ für die gelungene Terrassenplanung
Natürlich: Auf welcher Seite eines neu zu bauenden Wohnhauses eine Terrasse ihren Platz finden kann, hängt von vielen Gegebenheiten ab – unter anderem von Ausmaßen und Beschaffenheit des Grundstücks sowie von der Architektur und Raumaufteilung des Gebäudes. Sofern sich bei der Planung der Terrasse jedoch mehrere Möglichkeiten ergeben, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass jede Himmelsrichtung Vor- und Nachteile für den Standort haben kann.
Der „konstanteste“ Sonnenschein wird natürlich mit dem Süden assoziiert – wer also die Terrasse vor allem zum Vitamin-D-Tanken oder der Aufzucht von Gemüse mit großem Lichtbedarf nutzen möchte, sollte diese Himmelsrichtung wählen. Hier kann jedoch die Einstrahlung gerade im Sommer so stark sein, dass variable Schattenspender in Form von Markisen, Pergolas & Co. unabdingbar sind.
Das gegenüberliegende Pendant, der Norden, ist nicht gerade für seinen Sonnenreichtum berühmt – das bedeutet jedoch nicht, dass er sich nicht als Standort eignet. Wer in den heißeren Monaten Zeit im Freien verbringen möchte, aber eher zu den „Schattengewächsen“ gehört, ist mit einer Nordterrasse nicht schlecht beraten. Hier findet man auch an sonnenreichen Tagen noch kühlere Plätzchen, an denen die Sonnenbrandgefahr eher gering ist. Ein möglicher Nachteil: Wenn der Untergrund der Terrasse z.B. aus Holzdielen besteht, können diese aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung eventuell oft nicht richtig trocknen. Das kann zu stärkerem Grünbelag führen und häufigeres Reinigen nötig machen. Die Materialwahl sollte bei allen Himmelsrichtungen auf die dort vorherrschenden Verhältnisse abgestimmt werden.
Eine Ostterrasse eignet sich vor allem für Menschen, die den Morgen im Freien genießen möchten – sei es beim Frühstück oder im morgendlichen „Home Office“. Der „frühe Vogel“ kann beim ersten Kaffee von hier den Sonnenaufgang erleben, der „etwas spätere Vogel“ bekommt immer noch Strahlen ab, die üblicherweise wärmen, aber noch nicht zu sehr ins Schwitzen bringen. Wenn das angrenzende Gebäude später am Tag Schatten auf diesen Standort wirft, kann es jedoch gerade in den Übergangsmonaten recht kühl werden.
Auf einer nach Westen ausgerichteten Terrasse kann man Sonnenschein von den Mittagsstunden bis in den Abend erwarten – vor allem Menschen, die im Feierabend ihren Außenbereich genießen wollen, kommen hier auf ihre Kosten und können – sofern es das Gelände erlaubt – sogar den Sonnenuntergang beobachten. Wenn es sich nicht um Tage mit Rekordtemperaturen handelt, ist die Sonne auch oft nicht mehr so „kräftig“, wenn sie zu fortgeschrittener Stunde ungehindert auf eine Westterrasse scheint.