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Montag, 29 April 2024

bAUen und Wohnen

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Stadt, Land, Zuhause – ein Markt im Umbruch

Der Immobilienmarkt befindet sich aktuell im Umbruch. Von 2010 an stiegen die Preise stetig, in den letzten rund eineinhalb Jahren hingegen war ein deutlicher Rückgang spürbar, der sich über viele Segmente zog. Zahlreiche Branchenexperten sehen diese Entwicklung jedoch als eine seit längerem prognostizierte Korrektur, nicht als überraschenden „Absturz”.

Wer den Status Quo betrachtet, könnte scherzhaft feststellen, dass beim Begriff Bauen (wie in unserer Überschrift) die Buchstaben „AU” großgeschrieben werden sollten – und zwar lautmalerisch für die Bauchschmerzen, die bei Bauherren während Kostenkalkulationen aufkommen können. Beim Wort „Wohnen” sollte die Betonung hingegen auf „Wo” liegen – denn die Frage nach erschwinglichen Standorten stellen sich viele. Natürlich: Adjektive wie „erschwinglich” oder „bezahlbar” liegen prinzipiell im Auge des Betrachters. Es herrschen regelmäßig Diskrepanzen zwischen Objektangebot und -nachfrage, zwischen (Preis)vorstellungen auf Seiten von Käufern und Verkäufern, aber auch von Mietern und Vermietern. Wer Objektbegehungen „als Mäuschen” mitverfolgt, merkt hin und wieder: Recht unterschiedlich sind die Einschätzungen, was Wohnraum im Jahr 2024 bieten soll bzw. kosten darf.

Das vor kurzem veröffentlichte Immobilienscout24 WohnBarometer für das letzte Quartal 2023 zeigte unter anderem folgende Trends auf: Anders als vor rund einem Jahr wird der Markt zwar nach wie vor von hohen Zinsen und Lebenshaltungskosten geprägt, dennoch herrscht wieder etwas mehr Planungssicherheit. In den fünf größten Metropolen liegt die Nachfrage an Kaufimmobilien über dem Vor-Corona Niveau – dem gegenüber steht jedoch in vielen Segmenten noch ein Angebotsüberhang.

Im letzten Vierteljahr von 2023 gab es im Vergleich zum Vorjahresquartal leichte Schwankungen bei den Angebotspreisen für Immobilienkäufe – bei neugebauten Wohnungen bzw. Häusern wurde ein Plus von 2,4 bzw. 2,9 Prozent verzeichnet, bei Bestandsimmobilien sanken die Preise hingegen um 0,5 Prozent (Haus) bzw. 1,6 Prozent (Wohnung). Hier spielt auch eine Rolle, dass viele existierende Bauten oft nicht die aktuellen Energiestandards aufweisen – Kaufinteressenten haben teilweise schon höhere Energierechnungen oder nötige Sanierungsmaßnahmen im Hinterkopf.

Die Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten nahm seit 2022 ab, für 2024 prognostiziert das ifo-Institut rund 245.000 Einheiten – dieser Wert liegt weit unter den von der Bundesregierung angestrebten 400.000 neuen Wohneinheiten pro Jahr. Für eine leichte Entspannung kann in näherer Zukunft sorgen, dass die Bauzinsen wieder sinken und die Nachfrage nach Finanzierungen steigt.

Als recht angespannt muss nach wie vor die Lage am Mietmarkt bezeichnet werden. Das WohnBarometer zeigt z.B. starke Preisanstiege bei Neubaumietwohnungen im vierten Quartal 2023 – in Berlin legte man bis zu 20 Prozent mehr auf den Tisch als noch Ende 2022. Andere Großstädte weisen ebenfalls markante Verteuerungen auf. Wer in einem Bestandsbau zur Miete wohnen möchte, muss mit höheren Preisen im einstelligen Prozentsektor rechnen. Da insbesondere Großstädte von diesen Tendenzen betroffen sind, wird die Suche nach Mietimmobilien im Umland von Metropolen sowie im ländlichen Raum populärer. Angesichts der „Wohnkosten” in den größeren Kommunen wird regelmäßiges Pendeln ins Zentrum als hinnehmbares Übel in Kauf genommen.

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