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Dienstag, 27 August 2024
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Trauermesse für Benedikt XVI. hat begonnen

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Rom (dpa) – Auf dem Petersplatz in Rom hat die Totenmesse für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. begonnen. Zuvor war der Sarg mit dem Leichnam aus dem Petersdom auf den Platz getragen und vor dem Altar aufgestellt worden.

Tausende Gläubige, darunter viele aus Deutschland und Benedikts bayerischer Heimat, hatten sich auf dem nebelverhangenen Platz versammelt, um Abschied von Benedikt zu nehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nehmen teil. Papst Franziskus, der die Predigt des Gottesdienstes halten wollte, wurde im Rollstuhl auf den Platz gefahren.

3700 Priester vor Ort

Das Ereignis ist für die katholische Kirche zeremonielles Neuland, weil erstmals seit Jahrhunderten ein emeritierter Papst beigesetzt wird und deshalb kein Nachfolger gewählt werden muss. Benedikt, mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, war am vergangenen Samstag im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

Schätzungsweise 3700 Priester sind laut Vatikan-Sprecher Matteo Bruni bei dem Gottesdienst dabei. Mehr als 1000 Medienvertreter aus über 30 Ländern haben sich für die Veranstaltung angemeldet. Genauso viele Sicherheitskräfte sichern sie ab. Die Sprache der Messe wird Latein sein. Einige Teile, wie etwa Gebete, werden in anderen Sprachen vorgetragen. Die Liturgie wurde im Vergleich zu einem herkömmlichen Trauergottesdienst für einen toten Papst leicht verändert – denn dieses Mal begräbt ein Papst seinen Vorgänger.

Nach dem Requiem, das bis etwa 11.00 Uhr dauern dürfte, soll der Holzsarg mit dem Leichnam Benedikts in den Petersdom gebracht und in der Gruft in seiner letzten Ruhestätte beigesetzt werden. Die Öffentlichkeit ist davon ausgeschlossen.

Letzte Worte: «Herr, ich liebe dich»

Zur genauen Todesursache machte der Vatikan bislang keine Angaben. Sein langjähriger Vertrauter und Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, sagte am Mittwoch dem vatikaneigenen Medienportal Vatican News, dass sein Todeskampf nicht länger als 45 Minuten gedauert haben dürfte. Benedikts letzte Worte waren ihm zufolge auf Italienisch «Herr, ich liebe dich». In den Tagen vor seinem Ableben habe er Atemprobleme gehabt. «Jetzt hat er es geschafft», fügte Gänswein an.

Papst Franziskus hatte in der Generalaudienz vom 28. Dezember des zurückliegenden Jahres zum Gebet für Benedikt aufgefordert, weil der «sehr krank» sei. Damit machte er überhaupt erst publik, dass es seinem 2013 zurückgetretenen Vorgänger, Ex-Chef der mächtigen Glaubenskongregation und früheren Erzbischof von München und Freising, schlecht ging.

Benedikt lebte seit seinem Rücktritt zurückgezogen in Mater Ecclesiae. 2022 holte ihn mit der Veröffentlichung des Münchener Missbrauchsgutachtens die Vergangenheit wieder ein. Die Gutachter warfen ihm darin Fehlverhalten in seiner Zeit als Erzbischof vor.

Die Opfervereinigung Eckiger Tisch forderte von der nun zur Beisetzung anreisenden Delegation aus Deutschland, sich in Rom auf die Seite der Missbrauchsopfer zu stellen. Sie solle der «Mythenbildung über die Rolle des Verstorbenen» in Bezug auf die Aufdeckung von sexuellem Kindesmissbrauch durch Kleriker der katholischen Kirche entgegen treten, hieß es in einer Mitteilung.

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