Schweinfurt (dpa/lby) – Im Prozess um die Folgen des Einsturzes eines Traggerüstes beim Bau der Schraudenbach-Talbrücke an der Autobahn 7 bei Schweinfurt haben die Angeklagten am Mittwoch weiter versucht, ein Sachverständigen-Gutachten zu verwässern. Den unter anderem wegen fahrlässiger Tötung angeklagten Prüfingenieuren wird angelastet, die Statik des Traggerüstes nicht richtig berechnet zu haben und insgesamt nicht sorgfältig genug vorgegangen zu sein. Sie selbst gehen dagegen von Ausführungsfehlern der Bauleute aus.
Der Prozess hatte bereits vor mehr als drei Jahren in Schweinfurt begonnen und war zwischenzeitlich wegen der technisch höchst komplexen Materie unterbrochen worden. Für den Mittwoch hatte das Landgericht ursprünglich die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigern vorgesehen. Wegen einer Reihe von Fragen und Beweisanträgen der Angeklagten kann der Fahrplan, der ein Urteil am Donnerstag vorsah, nicht gehalten werden. Das Gericht geht nun von einem Urteil frühestens im Mai aus.
Bei dem Einsturz des Traggerüstes, auf dem während des Betonierens die Schalung lagert, in die der noch nicht feste Beton gegossen wird, war im Jahr 2016 ein kroatischer Bauarbeiter gestorben. 14 weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.