Bangkok (dpa) – Überschattet von Nordkoreas jüngstem Raketentest hat heute in Bangkok der zweitägige Gipfel der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) begonnen. Die 21 Apec-Staaten wollen Berichten zufolge erstmals umfassende Ziele für Umwelt- und Klimafragen festlegen.
Unter anderem nehmen Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Japans Ministerpräsident Fumio Kishida teil. Der französische Präsident Emmanuel Macron ist als Ehrengast geladen.
Kurz vor dem Auftakt feuerte Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut eine potenziell atomwaffentaugliche Rakete ab. Japanischen Medienberichten zufolge dürfte die Rakete rund 210 Kilometer westlich der nordjapanischen Hauptinsel Hokkaido im Meer niedergegangen sein.
Proteste in der Hauptstadt Bangkok
Unterdessen kam es in Bangkok trotz Warnungen zu Protesten. Sowohl in der Nähe des Tagungsortes als auch am berühmten Demokratiedenkmal im Zentrum der Metropole stießen wütende Demonstranten mit der Polizei zusammen. Die Einsatzkräfte trugen schwere Schutzmontur und drängten die Protestler zurück, nachdem diese versucht hatten, ein Behördenfahrzeug umzustürzen. Berichten zufolge sollen mehrere Teilnehmer festgenommen worden sein.
Unter anderem waren zahlreiche Poster mit Parolen gegen den thailändischen Ministerpräsidenten Prayut Chan-o-cha, aber auch gegen den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping und den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sehen. Bereits gestern hatte es Proteste gegeben.
Zehntausende Polizisten im Einsatz
Die Regierung hatte vor dem Gipfel die Bevölkerung aufgerufen, von solchen Aktionen abzusehen. Das Treffen sei extrem wichtig für Thailand und könne dem Land unter anderem mehr Investitionen und Tourismus bringen, hatte Prayut betont. Zehntausende Polizisten und Soldaten sichern das Event. Die Straßen rund um das Queen Sirikit Convention Center, wo sich die Staats- und Regierungschefs der Apec-Staaten bis morgen treffen, sind weiträumig geschlossen.
Vor der Corona-Pandemie gab es immer wieder Massenproteste gegen Thailands Regierung. Die Demokratiebewegung fordert unter anderem Neuwahlen, eine Verfassungsänderung und eine Reform der Monarchie. Der General Prayut Chan-o-cha ist seit einem Putsch des Militärs 2014 an der Macht.