Gemünden (dpa/lby) – Zwei mutmaßliche «Querdenker» müssen sich wegen einer gefährlichen Plakataktion an einer ICE-Strecke in Unterfranken im Herbst vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen die beiden Angeklagten beginnt am 26. Oktober, wie ein Sprecher des Amtsgerichts in Gemünden (Landkreis Main-Spessart) am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau und dem Mann gemeinschaftlichen vorsätzlichen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr vor. Sie sollen im Januar 2021 dabei mitgewirkt haben, fünf an Holzlatten befestigte Plakate über die Gleise auf der Bahnstrecke Gemünden-Waigolshausen aufzustellen.
Ein aus Schweinfurt kommender ICE hatte mit etwa Tempo 100 eine Plane durchfahren. Der Lokführer leitete eine Notbremsung ein. Verletzt wurde niemand. Der Triebwagen wurde leicht beschädigt. Die Ermittler gingen damals rasch davon aus, dass Gegner der Corona-Maßnahmen für die Aktion verantwortlich sein könnten.