München (dpa/lby) – Die Entstehung des Nazi-Chiffriergerätes «Schlüsselgerät 41», auch «Hitlermühle» genannt, war viele Jahrzehnte ein Geheimnis – ebenso wie die Lebensgeschichte ihres Erfinders, Fritz Menzer. Nun zeigt eine neue Filmreihe des Deutschen Museums, dass Menzer auch nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv war. Er habe eine bedeutende Rolle in der deutschen und amerikanischen Kryptologie gespielt, sagte der Filmemacher Robert Jahn bei einem Pressetermin am Dienstag.
In den sieben Episoden wird außerdem deutlich, dass Menzer das Ausmaß seiner Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit selbst vor seinem engsten Umfeld geheim hielt. «Ich wusste davon überhaupt nichts», sagte Menzers Tochter, Gudrun Jackson. Zuhause habe ihr Vater, der 2005 verstarb, nichts von seiner Erfindung erzählt. «Ich kann es heute noch immer nicht fassen», sagte Jackson.
Hobby-Schatzsucher hatten 2017 eine der beiden «Hitlermühlen», die heute zur Ausstellung des Deutschen Museums gehören, in einem Wald südöstlich von München entdeckt. «Ohne diesen Fund wären wir heute vermutlich nicht hier», sagte Gerrit Faust, Sprecher des Deutschen Museums. Es entstand die Idee für ein Filmprojekt, das die Entstehung der Maschine und das Leben ihres Erfinders beleuchten soll. Dabei sei wichtig, das Thema aufzubereiten «ohne es zu verklären, aber auch ohne es geheim zu halten», sagte Carola Dahlke, Kryptologie-Kuratorin des Deutschen Museums.