Berlin (dpa) – Füllungen, Wurzelbehandlungen oder neue Kronen: Die Menschen in Deutschland kamen laut einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse zuletzt im Schnitt etwas länger ohne invasive Zahnbehandlungen aus. Die Versicherung leitet daraus ab, dass insbesondere jüngere Menschen in der Tendenz bessere Zähne haben, wie aus dem Zahnreport der Barmer hervorgeht, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Auswertung beruht auf Daten aus dem Zeitraum von 2012 bis 2020 zu gesetzlich Versicherten der Barmer.
Besonders in der Gruppe der 20-Jährigen verbesserte sich demnach die Zahngesundheit deutlich. Sie kamen 2020 durchschnittlich 4,4 Jahre ohne Eingriffe bei Zahnärztinnen und Zahnärzten aus. Das war im Vergleich zu 2012 ein Zuwachs von mehr als einem halben Jahr. Gut ein Viertel der Gruppe brauchte in dem Zeitraum zwischen 2012 und 2020 gar keine invasive Behandlung ihrer Zähne.
Auch bei den 40-Jährigen verlängerte sich die Zeitspanne ohne zahnärztliche Eingriffe um drei Monate auf 1,9 Jahre. Elf Prozent der 40-Jährigen ließen von 2012 bis 2020 gar keine invasiven Behandlungen vornehmen. Bei der dritten betrachteten Gruppe, den 60-Jährigen, stieg die durchschnittliche therapiefreie Zeit nur um gut einen Monat auf 1,6 Jahre.
Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, bezeichnete die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland zwar als sehr gut, es gebe aber auch einen Wermutstropfen: «Die Zahnmedizin zielt weiterhin eher auf die Therapie als auf die Vorbeugung ab.» Viele Zahnerkrankungen seien vermeidbar. Zahnarztpraxen sollten entsprechend die Prophylaxe ausbauen.