München (dpa/lby) – Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar sind etwa 180.000 Menschen aus dem Land nach Bayern geflüchtet. Das teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München mit. 28 Prozent von ihnen seien in staatlichen oder kommunalen Unterkünften untergebracht. Mehr als 70 Prozent hätten sich privat Unterkünfte gesucht oder seien bei Verwandten oder Freunden untergekommen. Bundesweit liegt die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine bei 980.000, wie Herrmann ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn bilanzierte.
Der Minister dankte den Mitarbeitern der Behörden, besonders aber den Menschen, die privat Flüchtlinge aufgenommen haben. «Ohne diese Selbstlosigkeit und großartige Hilfsbereitschaft wäre Bayern um einiges ärmer.»
Herrmann verwies aber auch darauf, dass die Kapazitäten in staatlichen Asylunterkünften weitgehend erschöpft seien. «Für die Kosten der Unterbringung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge wie auch der Asylbewerber muss der Bund endlich seiner finanziellen Verantwortung gerecht werden», forderte er und betonte, dass die Kommunen nicht allein gelassen werden dürften.