Sommerach (dpa/lby) – Die fränkischen Winzer sind kurz vor dem Ende der diesjährigen Weinlese zuversichtlich für den Jahrgang 2023. Die in Franken vorherrschende Rebsorte Silvaner zeige, dass sie «dem Klimawandel gewachsen ist», betonte Weinbaupräsident Artur Steinmann am Donnerstag in Sommerach. Man dürfe «dieses Jahr wunderbare Weine aus Franken» erwarten.
Insgesamt sei 2023 ein «solide gutes Jahr» für die Weinbauern, sagte ein Sprecher des Weinbauverbands. «Der Rest liegt nun in der Hand der Kellermeister.»
Dabei war das Weinjahr wechselhaft – mit viel Sonne aber auch viel Regen. Nach einem eher zu warmen Winter und einem kühlen Frühjahr habe es im Juni einen «optimalen Blüteverlauf» gegeben, hieß es vom Fränkischen Weinbauverband. Während der Hitzeperiode im Juli sei bei jungen Anlagen Bewässerung nötig geworden, doch nach der Trockenperiode habe es hohe Niederschläge gegeben.
Das Wetter rund um die Ernte kam den Winzern dann entgegen, wie der Sprecher erklärt. Diese letzten Wochen spielten eine große Rolle für die Qualität des Weins. Mit trockenem Wetter und für die Aromabildung wichtigen kühlen Nächten habe man gute Voraussetzungen gehabt.
Für 2023 erwarten die Experten rund 468.400 Hektoliter Wein aus Franken. Das wäre etwas mehr als vor einem Jahr und liegt in etwa im langjährigen Schnitt.
Franken ist mit über 6000 Hektar Rebfläche das bei weitem größte Weinbaugebiet in Bayern. Aushängeschild sind der Silvaner und die Bocksbeutelflasche. Der Weinbau ist in Franken auch aufgrund des Weintourismus wirtschaftlich bedeutend.
Der Weinabsatz ging in den vergangenen Jahren allerdings teilweise zurück, wie Daten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) zeigen. Bundesweit sank der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch im Weinwirtschaftsjahr 2021/22 laut dem Deutschen Weininstitut um eine Flasche.