Nürnberg/Wien (dpa/lby) – Ein Drogenfund bei der Kontrolle eines Pakets in Nürnberg hat zu Wohnungsdurchsuchungen und Festnahmen in Österreich geführt. Vier Männer kamen in Untersuchungshaft. Es wurden Betäubungsmittel mit einem Verkaufswert in Höhe von schätzungsweise rund zwei Millionen Euro sichergestellt, wie das Zollfahndungsamt München am Mittwoch mitteilte.
Die Ermittlungen kamen in Gange, nachdem im November vergangenen Jahres in einem Paket in einem Nürnberger Verteilzentrum 1,8 Kilogramm Marihuana gefunden wurden. Die Lieferung war den Angaben zufolge an einen Empfänger in Wien adressiert und kam aus Spanien. In Zusammenarbeit mit den österreichischen Ermittlungsbehörden wurde das Paket für eine Zustellung in Wien vorbereitet. Bei der Zustellung am 17. November konnte der mutmaßliche Empfänger, ein 43 Jahre alter Mann mit Wohnsitz in Wien, festgenommen werden.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler weitere 1,7 Kilogramm Cannabis, 1,6 Kilogramm THC-haltiger Substanzen sowie geringe Mengen anderer Betäubungsmittel. Anschließend führten weitere Ermittlungen der österreichischen Behörden zu Hausdurchsuchungen in ganz Österreich, vor allem aber in Wien. Dabei konnten weitere 200 Kilogramm Cannabis in verschiedenen Formen sowie 10.000 Stück mit Cannabis versetzte Süßwaren und Utensilien zur Herstellung solcher Produkte sichergestellt werden.
Der 43-Jährige sowie drei mutmaßliche Komplizen wurden festgenommen und befinden sich in Österreich in Untersuchungshaft.