Weimar (dpa) – Ein Prolog zum Auftakt, eine Bergankunft als entscheidendes Spektakel: Die noch einmal deutlich aufpolierte Deutschland-Tour startet am heutigen Mittwoch nicht nur mit einem anderen Konzept, sondern mit so vielen Stars wie selten zuvor. Ein früherer Tour-Sieger, der Europameister und der Zeitfahr-Weltmeister stehen am Start in Weimar.
Die Strecke
Das Rennen wurde um einen Tag erweitert, der Prolog in Weimar ist allerdings nicht mehr als ein Highspeed-Aufwärmprogramm. Nur 2,6 Kilometer müssen die Profis durch die Kulturstadt zurücklegen, dabei allerdings normale Straßenräder benutzen. Die Abstände werden gering und nicht entscheidend sein. Nach durchaus anspruchsvollen Etappen durch Thüringen und Hessen kommt es auf dem Weg zum über 1200 Meter hohen Schauinsland zum Showdown. Wer nach dieser Etappe das Rote Trikot des Spitzenreiters trägt, dürfte es auch nach dem Finale am Sonntag in Stuttgart bekommen.
Die Aussichten der Deutschen
Die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung sind für Nils Politt nicht ideal. Für den deutschen Meister dürfte die Bergankunft nahe Freiburg dann doch zu schwer sein. Dafür könnte sich sein Bora-Teamkollege Emanuel Buchmann nach der wegen eines Infekts verpasste Spanien-Rundfahrt mit einem Heimsieg trösten. Zudem muss man mit Simon Geschke rechnen, durch dessen Trainingsgebiet die Königsetappe führt. Der 36-Jährige fährt allerdings nicht für sein Team Cofidis, sondern für die deutsche Nationalmannschaft.
Tour-Sieger und Europameister
Die ersten beiden Etappen bieten Sprintern Chancen, was Fabio Jakobsen wie gerufen kommt. Der frisch gekürte Europameister, der 2020 nach einem schweren Sturz noch um sein Leben kämpfte, fuhr bisher eine starke Saison inklusive Etappensieg bei der Tour de France. Als reine Rennpraxis nutzt Egan Bernal die Rundfahrt. Der Tour-Sieger von 2019 bestreitet erst sein zweites Rennen, nachdem er sich bei einem schweren Sturz im Januar mehr als 20 Knochenbrüche zugezogen hatte. Weitere Stars des Rennens sind Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna sowie der Franzose Romain Bardet, der bereits zweimal auf dem Podium der Tour de France stand.