Tag der Städtebauförderung in Neumarkt und Berngau
Flanieren, spielen oder sich einfach nur an der Natur erfreuen – all das und noch viel mehr soll ab Ende 2024 im neugestalteten 17.000 Quadratmeter großen Stadtpark möglich sein. Am vergangenen Samstag, dem offiziellen Tag der Städtebauförderung, stellte die Stadtverwaltung zusammen mit Baudirektorin Wiebke Fett von der Regierung der Oberpfalz den aktuellen Stand des Projektes vor. Die Regierung unterstützt die Maßnahme mit 1,8 Mio. Euro. Ende 2024 soll Eröffnung gefeiert werden und dann das Leben im Naherholungsgebiet „Volkspark“ pulsieren.
Treffpunkt für alle
„Zugegeben, Baustellen schauen nie schön aus. Aber mit viel Fantasie kann man sich das tolle Ergebnis schon vorstellen“, betont nicht nur Wiebke Fett. Auch Michael Grünewald vom ausführenden Architekturbüro Lex-Kerfers verspricht mit der Fertigstellung einen großen Mehrwert für alle Altersgruppen. Mit „stylischen“ Sitzmöbeln aus Holz, begehbaren Wasserflächen, einer vielfältig nutzbaren Treppenanlage sowie einer bunten Flora und Fauna soll der Stadtpark aus dem Dornröschenschlaf geholt und nicht mehr nur als „Durchgangsroute“, sondern als Aufenthaltsort und beliebter Treffpunkt dienen. Stark gemacht haben sich die Organisatoren bei den Planungen der Spielflächen für ein „Mitspracherecht“ von Kindern aus Kitas und Grundschulen.
Raum für Konzerte, Open-Air-Veranstaltungen, Picknicks oder sportliche Aktivitäten soll vor allem die viertausend Quadratmeter große Wiese auf der „Schanze“ dienen. Die dafür nötige Infrastruktur mit Anschlüssen für Strom, Wasser und Abwasser ist bereits vorhanden, schon in der Vergangenheit wurde das Areal für Mittelaltermärkte & Co. genutzt. Für ein besseres Stadtklima soll die komplette Öffnung des Leitgrabens sorgen, „denn es wird Sommertage geben, an denen die Menschen für jede freigelegte Wasserfläche dankbar sind“, so der Grundtenor der Verantwortlichen.
Stadtpark-Historie
Der Stadtpark, einst eine historische Schanzanlage aus dem Jahr 1504, befand sich ab 1830 in Privatbesitz. Erst im 20. Jahrhundert ging der Park in städtisches Eigentum über. Als ehemalige Schanze wird der Park als Bau- und Bodendenkmal gelistet. Im Zuge der aktuellen Bautätigkeiten konnte übergangsweise auch ein Teilstück der historischen Straße Richtung Amberg freigelegt werden. Unumstritten ist das gesamte Projekt nicht, bereits 2019 gab es einen erfolgreichen Bürgerentscheid, welcher u.a. den Erhalt von existierenden Bäumen in den Fokus gestellt hatte.
Altes Wirtshaus mit neuem Nutzen
Auch in Berngau konnte man zum Tag der Städtebauförderung ein aktuelles Bauprojekt unter die Lupe nehmen. Das früher unter anderem als Wirtshaus genutzte „Lukas-Anwesen“ am Marktplatz wird derzeit saniert, aktuell sind die Trockenbauer am Werk. Nach Fertigstellung soll das Gebäude multifunktional verwendet werden: Unter anderem kommen dort die Pfarr- und Gemeindebücherei, das Amtszimmer des Bürgermeisters und örtliche Eltern-Kind-Gruppen unter – darüber hinaus soll gemeinsam mit der Lebenshilfe Neumarkt e.V. ein innovatives Wohnprojekt umgesetzt werden. Damit später das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Generationen, Interessensgruppen und Menschen mit und ohne Handicap möglichst gut funktioniert, tauschen sich die späteren Nutzer schon jetzt regelmäßig aus. Die Architekten des betreuenden Büros „sturmundschmidt“ führten am Samstag in insgesamt vier Touren durch das teilweise 400 Jahre alte Objekt und hoben Details heraus.