Vortragsabend der Mittelstandsunion Kreis Neumarkt
Das Thema Erbschaftssteuer beschäftigt schon seit längerem die Bevölkerung. Nicht jeder, der z.B. eine Immobilie vererbt bekommt, hat die nötigen finanziellen Reserven, um gegebenenfalls anfallende Erbschaftssteuer bezahlen zu können. Das führt im schlimmsten Fall zu Verschuldung oder zum Verkauf des Objektes – nicht selten an große Immobilienkonzerne. Die Mittelstandsunion (MU) Kreisverband Neumarkt lud Mitte März im Raumwerk Neumarkt zu einer Informationsveranstaltung, in der es um den „Dauerbrenner Erbschaftsteuer“, Überlegungen zur Vermögensnachfolge und die Sicherung von Familienvermögen ging. Organisiert wurde diese Veranstaltung von Landtagslistenkandidatin Gerlinde Wanke und Oliver Schlereth (Kreisvorsitzender MU).
Im ersten Teil erläuterte Fachanwalt Dr. Ulrich Nickl das allgemeine Erbschaftsteuerrecht bei Übertragungen bzw. Schenkungen unter Lebenden, anschließend ging Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Rudolf Kettel auf die Bewertung von Immobilien sowie auf die Übertragung von Betriebsvermögen ein. Schließlich erklärte Notar Dr. Christian Mickisch die Abhandlung von Testamenten und die Besonderheiten von Patchwork-Familien und der Adaption von Erwachsenen. In der Schlussrunde forderten einige der geladenen Experten entweder die Abschaffung der Erbschaftsteuer oder die Reformierung der Gesetze für eine einfachere Durchführung. Zudem wurde für eine Anpassung der momentanen Erbschaftssteuerfreibeträge an die aktuelle Inflation plädiert. Alle Podiumsmitglieder waren sich einig, dass die existierende Gesetzgebung verbunden mit den Entscheidungen der Finanzgerichte Gerechtigkeitsprobleme, Spannungen und Missverständnisse hinsichtlich der Umverteilung von Vermögen in der Gesellschaft auslöse.