Kurze Schonfrist für Parksünder
Geld einsparen dank Outsourcing – diesem Trend, bestimmte Bereiche zur Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung in fremde Hände zu geben, folgen Unternehmen und Kommunen schon lange. Das hat auch die Stadt Neumarkt getan, als sie zum 1. Januar 2019 dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz (ZV KVS) beitrat. Der Auftrag umfasste anfangs lediglich die Geschwindigkeitsüberwachung im Stadtgebiet und seit Herbst 2020 auch die Kontrolle des Durchfahrtverbots am Rathaus. Nun folgte erneut eine Erweiterung der bestehenden Mitgliedschaft bzw. des Aufgabenbereichs. Anlässlich eines Pressetermins, an welchem auch der neue Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Neumarkt, Polizeioberrat Wolfgang Schüler, teilnahm, präsentierten Simone Reinhardt und Tommy Dörner vom ZV KVS die entsprechenden Details.
Karenzzeit für Falschparker
Seit dem 1. Januar 2023 sehen die Mitarbeiter des 2014 gegründeten Verbandes auch beim „ruhenden“ Verkehr nach dem Rechten, da die bislang zuständige Abteilung des städtischen Überwachungsdienstes zum Jahresende 2022 aufgelöst wurde. Deshalb bekommen nun nicht mehr nur Temposünder, sondern auch Falschparker Post vom Zweckverband aus Amberg. Wie oft und zu welcher Zeit die Kontrolleure des externen Dienstleisters auf Streife gehen und Verkehrssündern die „rote Karte” zeigen, wird intern mit der Stadt abgestimmt. Allerdings darf noch bis Ende Januar auf eine kostenfreie Verwarnung mit einer „gelben Karte“ gehofft werden, welche anstelle der kostenpflichtigen Variante an der Windschutzscheibe prangt. Wüste Beschimpfungen, denen laut Oberbürgermeister Thomas Thumann die Stadtangestellten während ihres Dienstes häufig ausgesetzt waren, sollen durch konstruktive Aufklärung und Dialogbereitschaft bald der Vergangenheit angehören. Im Fokus stehen auch Fahrzeughalter, die Rettungswege oder Feuerwehrzufahrten blockieren oder zuparken. „Für Rettungsfahrzeuge muss eine Durchfahrtsbreite von mindestens 3,05 Metern freigelassen werden“, darauf machte Kreisbrandmeister Daniel Gottschalk eindringlich aufmerksam.
Der Zweckverband
Der ZV KVS Oberpfalz ist derzeit für knapp 140 Städte, Gemeinden, Märkte, Verwaltungsgemeinschaften und andere Zweckverbände in der Oberpfalz, in Niederbayern sowie in Mittel- und Oberfranken tätig. Die Bezahlung der Personal- und Technikkosten erfolgt nach festen Stundensätzen und Sachbearbeitungspauschalen – und ist damit für die Kommunen planbar und transparent. Alle Bußgelder leitet der Verband direkt an die Stadt weiter. Laut Oberbürgermeister Thumann wurden vom städtischen Überwachungsdienst zuletzt jährlich ca. 12.000 Verwarnungen wegen Falschparkens ausgesprochen. Diese bescherten dem Stadtsäckel rund 180.000 Euro an Einnahmen.