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Sonntag, 7 Juli 2024
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Ist uns der Nachwuchs egal?

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Bayerische Kindertagesstätten im Fokus

Liegt es am Geld, an der Arbeitsbelastung oder schlicht an der Akzeptanz der Berufe, dass der Fachkräftemangel auch vor Bildungseinrichtungen nicht Halt macht? Über Nachwuchssorgen klagen nämlich nicht nur das Handwerk, die Pflege, die Gastronomie und sogar der Staat, sondern auch Kindertagesstätten, -krippen und Schulen. Und obwohl das Thema nicht neu ist, luden der Diözesan-Caritasverband, der Verband katholischer Kindertageseinrichtungen Bayern und die Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau am Freitag ins Neumarkter Johanneszentrum, um wieder einmal Klartext zu reden. „Bayern – wie hältst du’s mit Deinen Kitas?“ lautete das Thema der Podiumsdiskussion, an welcher neben Vertretern der Elternschaft und Trägerschaft auch Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat sowie vierfacher Vater, zu Wort kam.

Mehr Quereinsteiger

Jedem Kind die bestmöglichen Startchancen zu bieten, gelingt nur, wenn genügend ausgebildete Pädagogen vorhanden sind, lautete das Fazit. Doch der akute Personalmangel zieht sich durch die Kinderbetreuung wie ein roter Faden. Dem gegenüber stehen z.B. der Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz ab dem 1. Lebensjahr sowie die geplante Ganztagsbetreuung von Grundschülern. Bis zu 12,5 Kinder betreut eine einzelne Kita-Fachkraft – sind Kollegen krank, steigt diese Zahl schnell an und bedeutet eine enorme Mehrbelastung für das Personal. Lösungsansätze wären, mehr Geld in die Ausbildung von Quereinsteigern, so genannten Assistenzkräften, zu investieren oder, wie Füracker vorschlägt, ein freiwilliges soziales Jahr für Jugendliche zur beruflichen Orientierung einzuführen bzw. übergangsweise Eltern in die Betreuung mit einzubinden. Eine Win-Win-Situation ergebe sich zum Beispiel auch für Unternehmen, wenn sie firmeneigene Kitas anbieten. Sie machen sich für potenzielle Fachkräfte attraktiver, da sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen.

Wichtige Fragen blieben offen

Im Anschluss an die Gesprächsrunde wurden Stimmen laut, dass wichtige Fragen nicht thematisiert wurden. Leider sei man auch nicht in die Diskussion mit dem anwesenden Fachpublikum eingestiegen. Birgit Gärtner, Leiterin des Rot-Kreuz-Kindergartens Neumarkt, bedauert nachdrücklich das Auslaufen des „Gute-KiTa-Gesetzes“. „Dieses wurde 2023 durch das KiTa-Qualitätsgesetz ersetzt, welches zu einer Reduktion von Fördergeldern führt und die Mehrbelastung für die Mitarbeiter noch verschärft, da den Trägern statt sechs Wochen nun drei Monate Zeit bleibt, auf Personalausfälle zu reagieren.“

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