Münzverein Neumarkt will Interesse der jungen Generation wecken
Immer mal wieder kommt es vor, dass Kinder oder Jugendliche Münzen und Medaillen erhalten – sei es in Form eines Geschenks, einer Erbschaft oder zu besonderen Anlässen wie Firmung oder Erstkommunion. Auch wenn vielleicht nicht gleich der Wunsch aufkommt, diese Stücke zu Geld zu machen – die Frage nach dem Wert ist sicher in manchen Köpfen bereits früh aufgetaucht.
„Aktuell sind die Euromünzen, die mittlerweile in 19 Euroländern ausgegeben und z.B. von Urlaubsreisen mitgebracht werden, der große Hit“, erklärt Andreas Meyer, der erste Vorsitzende des Münzvereins Neumarkt. Über das Internet oder mit Hilfe guter Fachliteratur ließen sich diese Münzen schnell bestimmen, bei anderen Exemplaren muss gegebenenfalls etwas mehr recherchiert bzw. ein Experte zu Rate gezogen werden. In der Münzkunde, der Numismatik, sollten prinzipiell keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Wenn z.B. eingeprägte Jahreszahlen verraten, dass Münzen schon über hundert Jahre alt sind, bedeutet das nicht automatisch, dass sie viel wert sind. Unter Umständen wurden sie in Massen geprägt und das macht sie in der Gegenwart nicht unbedingt zu raren Kostbarkeiten.
Münzen faszinieren die Menschen seit ihrem ersten Aufkommen in Kleinasien um das Jahr 550 v. Chr. Eine Münze ist zugleich Werteinheit, „Kleinkunstwerk“ und letztendlich immer auch ein Stück „geprägte Geschichte“. Auch die Stadt Neumarkt kann auf eine eigene Münzgeschichte zurückblicken, die mit kurzen Unterbrechungen von 1374 bis 1626 fast 250 Jahre andauerte. Kurfürsten und Pfalzgrafen übten in den Stadtmauern von Neumarkt das Prägerecht aus und ließen Goldgulden, Doppeltaler, Taler, Schillinge, Halbschillinge, Pfennige und Heller prägen. Heute sind diese Prägungen teilweise Raritäten und kaum bezahlbar.
Nur die wenigsten Sammler schätzen ihre Münzen allein aufgrund der Ästhetik – in vielen Fällen hängt die Leidenschaft auch stark mit dem Interesse an der Historie zusammen. Diese Begeisterung möchte der Münzverein Neumarkt nun verstärkt an die junge Generation weitergeben und dabei sein angesammeltes Fachwissen teilen. Am Sonntag, den 15. Januar 2023, lädt der Verein ab 15 Uhr im Johanneszentrum interessierte Kinder und Jugendliche zu einem Schnuppernachmittag, zu dem natürlich auch die Eltern herzlich willkommen sind. Bei dieser Gelegenheit sollen verschiedene Münzen aus diversen Epochen und Materialien präsentiert werden. Vereinsmitglieder verraten Wissenswertes über seltene Stücke, Herstellungsarten und Prägungen. Das beginnt laut dem stellvertretenden Vorsitzenden Florian Klenovsky schon mit Grundsatzfragen wie z.B. „Was ist der Unterschied zwischen einer Münze und einer Medaille?“. Außerdem gibt es Tipps, was zur Grundausstattung eines Sammlers gehören sollte. Gerne kann der Nachwuchs auch eigene Münzen oder Medaillen mitbringen und diese von den Vereinsmitgliedern begutachten lassen. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung beim 1. Vorsitzenden Andreas Meyer unter 09181 / 6165 gebeten.