Hungerndes Tier in Woffenbach gerettet
Zuerst hielt sie es für einen großen Schneeball, als Lydia Nisslbeck bei der Gassi-runde mit ihren Hunden am Riedlweiher in Woffenbach etwas „weißes Zusammengerolltes“ sah. Als nach mehreren Tagen dieses Winterartefakt jedoch immer noch kein bisschen geschmolzen war, erkannte sie, dass es sich um einen vereinsamten Schwan handelte, welcher eine gute Woche lang hungernd an der zugefrorenen Wasserfläche kauerte.

Über den Verein „Schutzengel für alle Felle Tierschutz Oberpfalz e.V.“, bei dem sich Lydia Nisslbeck mit ihrer Tochter schon seit Jahren für Katzen und Hunde engagiert, kontaktierte sie Wildtierexpertin Bettina von Hinckeldey. Da der Schwan schon mehrere Tage in der eisigen Kälte verbracht haben musste, wollten die Tierfreunde anfangs letzter Woche so schnell wie möglich tätig werden. „Ich hatte dummerweise noch eine Magen-Darm-Spiegelung vor mir, wenige Minuten nach dem Aufwachen aus der Narkose holte mich dann aber bereits meine Tochter ab und fuhr mich zum Weiher“, erzählt Nisslbeck.
Nach einigen Versuchen, sich dem aufgeregten Tier zu nähern, konnten die Frauen es am Montagnachmittag behutsam im Fußraum eines Wagens platzieren und nach Meckenhausen fahren. Dort setzte von Hinckeldey den männlichen Schwan bei einer großen Gruppe Artgenossen aus. „Der hat sich seines Lebens gefreut“, erzählt Lydia Nisslbeck begeistert – und die Freude übertrug sich auch auf die Initiatorinnen der Rettungsaktion. Neben besseren Futtermöglichkeiten fand der Schwan womöglich inzwischen auch eine weibliche Gefährtin – pünktlich zum Valentinstag am vergangenen Wochenende.