Große Vielfalt bei der Krippenausstellung der KEB in Neumarkt
Eines gilt für die Geburt Jesu ohne Zweifel: Von den heute lebenden Erdbewohnern war keiner live dabei. Und das wiederum erlaubt eine gewisse Fantasie in der Darstellung der „Weihnachtsgeschichte“. Das Lukasevangelium spricht zwar von einem Kind, „das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt“, weil in der Herberge kein Platz war. Ob Jesus seine ersten Tage jedoch wirklich „zwischen Ochs und Esel“ verbrachte, welchen Grundriss seine Unterkunft hatte und wie die direkte Umgebung aussah, darüber gibt es im genannten Text keine weiteren Infos. Krippenbauer haben also gewisse Freiheiten bei der Gestaltung ihrer Modelle – manche orientieren sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie Gebäude im damaligen Bethlehem ausgesehen haben, andere lassen der Kreativität freien Lauf. So entstanden im Lauf der Zeit Modelle mit besonders interessanten Konzepten, z.B. Krippen aus Ton oder Edelsteinen, Exemplare aus Wurzeln, Papier oder Spielzeugfiguren und – in den kälteren Regionen Europas – sogar Krippen aus Eis.
Die Krippenausstellung der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Neumarkt im Reitstadel ist eine der ältesten Krippenausstellungen der Region und zeigt auch in diesem Jahr, dass sich jener besondere Moment des Christentums auf sehr unterschiedliche Weise darstellen lässt. Traditionelle Modelle treffen hier auf eher ungewöhnliche Exemplare, große auf kleine Krippen, von Profis umgesetzte Miniaturen sind ebenso zu bestaunen wie Projekte, die von Kindern gebaut wurden. Auch bei der Materialwahl gibt es große Unterschiede, bei vielen Exponaten wird auf einem kleinen Infoblatt zudem die Geschichte der Krippe erzählt.
In diesem Jahr startet die Ausstellung am 30. November und geht bis zum 15. Dezember – viele der Krippen sind Leihgaben und sollen verständlicherweise in den Tagen vor Heiligabend die Räume ihrer Besitzer schmücken. Davor bietet die 42. Ausstellung der KEB jedoch wieder eine beeindruckende Vielfalt, welche montags bis donnerstags jeweils von 10 bis 17 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 19 Uhr und sonntags von 9:30 bis 19 Uhr zu besichtigen ist (außer 30. November: 16 bis 19 Uhr, 15. Dezember: 9:30 bis 16 Uhr). Nach der feierlichen Eröffnung am kommenden Samstag um 16 Uhr, welche durch die Werkvolkkapelle Neumarkt musikalisch umrahmt wird, stehen auch diverse begleitende Veranstaltungen an. So stellt z.B. Magdalena Bogner am 3. Dezember ab 19 Uhr unter dem Motto „Der andere Blick auf Weihnachten“ die Frage, ob man die Sicht auf das „frohe Fest“ nicht neu ausrichten sollte. Stephan Bauer liefert mit seinem Kabarettprogramm „Weihnachten fällt aus – Josef gesteht alles!“ eine gnadenlos komische Betrachtung der „apokalyptischen Seiten“ des Weihnachtsfestes (14. Dezember 2024, 19:30 Uhr).
Weitere Infos zu Führungen und Veranstaltungen unter www.keb-neumarkt-roth-schwabach.de