Kurzprogramm zum Jubiläum
Es ist ein Geburtstag, den man einfach nicht ignorieren kann – die Neumarkter Passionsspiele werden im nächsten Jahr einhundert Jahre alt. Aus diesem Grund hat sich das Organisations-team entschlossen, eine abgespeckte Version des Publikumsmagnets auf die Beine zu stellen. Wieder mit im Boot ist Michael Ritz, Regisseur der Passionsspiele von 2019. An drei aufeinander folgenden Tagen wird das Münster St. Johannes Schauplatz der Leidensgeschichte Jesu Christi. Die Proben beginnen Anfang Januar. Am 25. März 2022 soll das Stück Premiere feiern.
Weniger Mitwirkende
Am 10. Oktober trifft sich die Passionsspielgemeinde zu weiteren Planungen im Johanneszentrum. „Die Termine sind fix – vorausgesetzt es gibt keine Maskenpflicht“, betont Mit-Organisator Franz Ebenhöch. Das komplette Ensemble, mit Ausnahme des Chors, wird auf ca. 50 bis 60 Mitwirkende reduziert. Thomas Fries schlüpft zum dritten Mal in die Rolle des Jesus. Sabine Radschinsky verkörpert erneut die Gottesmutter Maria. Den Part des römischen Statthalters Pontius Pilatus übernimmt Günther Gabsch anstelle des verstorbenen Stefan Simon.
„Gezeigt werden aus Platzgründen lediglich wenige Bilder. Große Massenszenen mit Esel wird es nicht geben“, bedauert Norbert Winner. Als geistlicher Leiter begleitet der katholische Theologe die Spiele dann bereits zum 5. Mal. Während der einstündigen Vorstellung finden die Chor-Mitglieder auf der Empore Platz. „Und weil es keine aufwändige Kulisse gibt, dient das Volk eben kurzerhand als Hintergrund.“
Beim Ortstermin am Samstag im Pfarrhaus haben Domkapitular Norbert Winner und Kirchenpfleger Franz Ebenhöch spontan die Tür zur Kleiderkammer im 1. Stock geöffnet. Hier werden zwischen den Spielen alle Kostüme und Utensilien der Darsteller aufbewahrt. Doch damit ist jetzt Schluss. Die Outfits finden bald im Johanneszentrum eine neue Bleibe.
Publikumsmagnet
Die Passionsspielgemeinschaft und Kolpingfamilie Neumarkt hatte im Frühjahr 2019 mit über 500 Mitwirkenden nahezu 20.000 Zuschauer begeistert. Unter dem Motto „Spielen, um zu spenden“ konnten 160.000 Euro an insgesamt 45 caritative, soziale und gemeinnützige Institutionen, Vereine und Personen weltweit gespendet werden. „Wir hatten Riesenglück, dass die Neumarkter Passionsspiele 2019 noch stattgefunden haben“, so Winner, „denn in Oberammergau sind die Spiele 2020 coronabedingt ins Wasser gefallen.“