(pde) – Die diesjährige Frühjahrssammlung des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt findet vom 6. bis 12. März statt. ,,Liebe erkennt“ lautet das Motto. Mit den Einnahmen werden unter anderem Frauen, die häusliche Gewalt erleben mussten, Menschen mit Behinderung und Auszubildende in der Pflege unterstützt. Der Leitspruch der Sammlung war bereits im Jahr 2018 eine zentrale Aussage beim 100-jährigen Jubiläum des Verbandes, das unter dem Gesamtmotto „Ohne Liebe ist alles nichts.“ stand.
Caritaspräses Alfred Rottler schreibt in seinem Aufruf zur Sammlung, die Caritas im Bistum schaue schon seit vielen Jahrzehnten hin, „wo Menschen in Not sind, wo sie aufgrund ihrer Lebenssituation, Behinderung oder prekärer Verhältnisse Hilfe brauchen. Und dann leisten die Dienste der Caritas wirksame Hilfe im Sinne der tätigen Nächstenliebe.“ Er weist darauf hin, dass die Not manchmal versteckt sei und man sie nicht auf den ersten Blick erkenne und versichert: ,,Hier helfen vor allem die Beratungsdienste der Caritas, wo Menschen ihre Probleme benennen können und unsere Beraterinnen und Berater erkennen, wie man am besten helfen kann.“ Der Caritaspräses bittet die Bevölkerung darum, die Dienste dabei mit einer Spende zu unterstützen. Vom Erlös der Sammlung bleiben 40 Prozent in den Pfarreien für deren örtliche soziale Aufgaben und gehen 60 Prozent an den Diözesan-Caritasverband.
Zum Wohl von Frauen, die Gewalt erlebt haben, und Menschen mit Behinderung
26.000 Euro kommen dem Programm „Frauenhaus Plus“ zugute, damit sich Betroffene gut neu orientieren können. Jedes Jahr werden im Ingolstädter Frauenhaus rund 50 Frauen mit ihren Kindern aufgenommen und intensiv begleitet. Nach dem dortigen Aufenthalt stehen sie mit dem Einzug in eine neue Wohnung jedoch oft vor vielfältigen Problemen. In dieser Phase werden sie seit dem Jahr 2019 von einer Beraterin begleitet und unterstützt. Dieses nachgehende ambulante Beratungsangebot „Frauenhaus Plus“ nimmt nahezu jede Frau, die aus dem Frauenhaus auszog, in Anspruch. Die Betreuung variiert von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten.
15.000 Euro fließen in ein Kooperationsprojekt des Gabrieli-Gymnasiums Eichstätt mit der Caritas, damit Schülerinnen einen barrierefreien Stadtführer erstellen können. Welche Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen und Lokale sind mit dem Rollstuhl erreichbar? Wie komme ich an einen Gebärdendolmetscher? Wo gibt es Hilfen zur Mobilität? Gibt es Informationen in leichter Sprache? Mit solchen Fragen setzen sich 15 Mädchen auseinander. Initiiert wurde das Projekt von Katrin Wintergerst von der Offenen Behindertenarbeit (OBA) der Caritas Sozialstation Eichstätt und Heidi Bamberger von der OBA des Caritas-Zentrums St. Vinzenz in Ingolstadt. Beide Caritas-Mitarbeiterinnen stehen den Schülerinnen mit ihrem Fachwissen zur Verfügung. Teil des Projektes sind unter anderem Erfahrungsberichte von Betroffenen, ein Besuch im Caritas-Zentrum St. Vinzenz und eine gemeinsame Stadterkundung der Teilnehmerinnen mit Menschen mit Behinderung. Der Stadtführer soll in leichter Sprache oder einfacher Sprache erscheinen. Dadurch können die Inhalte Menschen mit Intelligenzminderung, aber auch solchen mit Migrationshintergrund zugänglich gemacht werden. Profitieren sollen davon auch Familien mit Kindern und ältere Personen. Zudem sollen die wichtigsten Informationen als Hörversion durch einen QR-Code abrufbar sein.
Für Personen mit und ohne Handicap sowie Auszubildende in der Pflege
6.500 Euro erhält das Caritas-Zentrum St. Vinzenz in Ingolstadt. Es stattet damit neue Räume der Offenen Hilfen im Donau-City-Center Ingolstadt zum Wohl von Menschen mit und ohne Behinderung aus. Eingerichtet wird auch eine Teeküche, die zentral in den Büroräumen platziert ist und zugleich als Begegnungsraum dient. Klienten, Ehrenamtliche und Netzwerkpartner sollen hier empfangen werden und mit den Verantwortlichen bei einem Getränk locker ins Gespräch kommen können. Geplant ist auch eine kleine Sitzecke, um in einer angenehmen Atmosphäre ein Beratungsgespräch führen zu können oder wartenden Klienten einen Platz anzubieten. Kosten entstehen konkret für Küche, Mikrowelle, Wasserkocher, Kaffeemaschine, tragbare Herdplatte, drei Sessel und einen Tisch.
5.500 Euro erhält das Caritas-Seniorenheim St. Willibald in Schwabach. Dieses richtet einen Raum für Auszubildende ein. Denn für das Arbeiten mit diesen ist das stark frequentierte Stationszimmer nicht geeignet. Dafür ist ein separater ruhiger Raum nötig. Unter anderem das Üben an einer Puppe schafft im Vorfeld Sicherheit für die auszubildende Person und in Folge auch für die Bewohnerinnen und Bewohner. Den Lerninhalt kann die Praxisanleiterin beim Einsatz der Pflegepuppe visuell darstellen und erklären. Eingerichtet werden soll der „Azubi“Raum konkret mit Skelett, Krankenpflegepuppe sowie einem ausgedienten Pflegebett und abgelaufenem Verbandsmaterial. Das Projekt soll dazu beitragen, Auszubildende besser zu finden, ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen und die Sicherheit beim Umgang mit alten Menschen zu erhöhen. Kosten fallen konkret für die Pflegepuppe, das Skelett, ein Literaturverzeichnis sowie ein Fernsehgerät oder schwarzes Brett für Lehrvideos an.