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Dienstag, 23 Juli 2024
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Von der Augenweide zur Invasiven Plage

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Schon ein Wassertropfen genügt, um die Saftdruckschleuder zu aktivieren!

Das Drüsige oder Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) wurzelt überall dort, wo es feuchte bis nasse Böden vorfindet – z.B. gerne in Auen und an Uferböschungen. Dort bildet die aus dem Himalaya stammende Pflanze, die im Sommer bis auf 2 Meter aufwächst, schnell Reinbestände aus. Ursprünglich wurde sie als Zier- und Bienenpflanze für Gärten zu uns gebracht, doch mittlerweile finden wir sie überall, wo die Bedingungen stimmen.

Indisches Springkraut, Foto: Katrin Mayer
Kleinblütiges Springkraut, Foto: Katrin Mayer
Großes Springkraut (heimischer Vertreter); Foto: Katrin Mayer

Die großen intensiv duftenden pink-rosafarbenen Blüten werden gerne von Honigbienen und Hummeln angeflogen und bestäubt. Nicht nur durch den zuckerhaltigen Pollen ist das Springkraut bei den genannten Bestäubern beliebt, im langen Sporn der orchideenähnlichen Blüte wird zudem überdurchschnittlich viel Nektar produziert – pro Stunde etwa 40-mal mehr als bei heimischen Pflanzen. Das ist erfreulich für Bienen, weniger aber für unsere heimischen Pflanzenarten: Durch den schnellen Wuchs und die hohe Samenproduktion verdrängt das Springkraut andere Uferpflanzen. Eine einzelne Pflanze kann bei der Samenreife zwischen 1600 und 4300 Samen ausschleudern und dabei reicht schon ein einzelner Wassertropfen, der diesen Mechanismus auslöst. Dieser spezielle Samen-Schleudermechanismus entsteht durch einen hohen Zellsaftdruck der Fruchtkapsel. Die Nähte sind durch den Druck so stark gespannt, dass die kleinste Berührung ausreicht, um diese aufreißen zu lassen. Blitzschnell werden dann die Samen bis auf fast 4 Meter weit geschleudert. Treffen diese auf feuchten Untergrund, kommt es oft zur erfolgreichen Keimung.

Neben dem Indischen Springkraut kommt bei uns auch noch das Kleinblütige Springkraut (Impatiens parviflora) vor, das ebenfalls aus dem Asiatischen Raum eingewandert ist. Anders als der große Verwandte besetzt das Kleinblütige Springkraut jedoch eine andere Nische, die von heimischen Pflanzen bislang nur wenig besiedelt wurde. Man findet die Pflanze mit den kleinen (8 – 18 mm) hellgelben Blüten und einem geraden Sporn vor allem an schattigen Waldwegen. Achten Sie beim nächsten Waldspaziergang auf das kleine Pflänzchen, das eigentlich nie alleine am Wegesrand steht.

Das im Volksmund auch als Rühr-mich-nicht-an bekannte Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) ist dagegen die einzige heimische Art in der Gattung der Springkräuter. Mit seinen großen gelben Blüten und dem langen gebogenen Sporn findet man es an nährstoffreichen, feuchten bis nassen und eher schattigen Standorten, z.B. in Auwäldern. Dort steht es oft dicht neben Pflanzen des Indischen Springkrauts. Natürlicherweise wird es gern von Hirschen, aber auch Rindern gefressen.

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