Es drohen Verletzungen durch Mähroboter und Motorsensen
So bequem die Mähroboter auch sein mögen, sie können auch grausame Verletzungen verursachen, vor allem, wenn sie nachts ohne Aufsicht im Garten laufen. Gerade jetzt ab August und im Herbst sind viele Jung-Igel mit dem Einsetzen der Abenddämmerung unterwegs auf Nahrungssuche. Beim Zusammentreffen mit einem Mähroboter rollen sie sich zwar ein, aber die Sensoren des Geräts erkennen die feinen Stacheln nicht als Widerstand und rollen über das Tier hinweg. Die Folgen sind schlimme Schnittwunden und letztlich ein qualvoller Tod.
Ebenso grausam sind die Verletzungen, die durch Motorsensen verursacht werden. Igel verbringen den Tag meistens schlafend unter Büschen, möglichst gut versteckt in Laub. Gegen die scharfen Plastikschnüre einer Motorsense können sie sich nicht wehren, so dass oft die weichen Körperteile zerschnitten werden: Pfotenballen, ganze Pfoten, sogar Schnäuzchen werden einfach weggefetzt. Mit solchen Verstümmelungen haben die Tiere keine Überlebenschance, sie verenden qualvoll unter unvorstellbaren Schmerzen. Wenn so ein verletztes Tier gefunden wird, kann meistens nicht einmal ein Tierarzt mehr helfen.
So können Igel und andere Kleintiere geschützt werden

Mähroboter dürfen nur tagsüber, nach Möglichkeit auch unter Aufsicht, im Garten laufen. Beim Einsetzen der Abenddämmerung bis zum nächsten Tagesanbruch müssen Mähroboter zurück in ihre Garage. Ein Mähroboter sollte auch eine „Apfelschürze“ haben, das ist ein einfaches gelöchertes Blech, das im vorderen Bereich so montiert wird, dass es den Abstand zwischen Gehäuse und Rasenfläche verkleinert. Bei guten Mährobotern gibt es das bereits als Zubehör, wenn nicht, kann man das auch selbst anbringen. Diese Vorrichtung kann viele Leben retten, weil Hindernisse eher erkannt und umfahren werden.
Wer mit der Motorsense unter Hecken und Büschen Pflanzen oder Laub entfernen will, sollte unbedingt erst überprüfen, ob sich darunter ein Igel aufhält. Solche schattigen Plätzchen im Garten sind typische Igel-Schlafstätten. Dazu genügt es, vor dem Mähen vorsichtig mit einem Stöckchen oder Rechen nachzuprüfen, ob sich ein Igel darunter aufhält.
Lebensraum für Igel und andere Tiere und Insekten schaffen
Um unserer bedrohten Tier- und Insektenwelt Schutzraum zu bieten, sollten unsere Gärten möglichst naturnah gestaltet werden. Schotter- und Kiesgärten gehören nicht dazu und erinnern eher an Gräber auf dem Friedhof. Viele praktische Tipps für eine naturnahe Gartengestaltung bietet auch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau auf ihrer Homepage an. Hier kann man sogar den eigenen Garten als „Naturgarten“ unter dem Motto „Bayern blüht“ zertifizieren lassen und erhält dafür ein dekoratives Schild.