Naturnahe Hecken bieten Mehrwert für Mensch & Tier
Im Zuge der Dreifelderwirtschaft des Mittelalters wurden Hecken gepflanzt, um die Äcker vor dem Vieh zu schützen, das auf der brachliegenden Fläche, weidete. Bis heute werden Hecken üblicherweise gepflanzt, um Eigentumsgrenzen zu markieren und ein Grundstück vor unerwünschten Blicken oder Zutritt zu bewahren. Auch die Herkunft des Namens „Hecke“ vom Wort „heck“ = schützen, behüten, lässt auf diese ursprüngliche Funktion der Hecken in der Kulturlandschaft schließen.

Hecken beschützen aber nicht nur Gärten und Äcker, sondern sind auch wichtiger Rückzugsraum und Wanderweg für viele Tiere. Sie bieten dem Wildkaninchen Deckung, dem Bussard einen Aussichtsplatz auf der Mäusejagd und sie sind Überwinterungsquartier für Igel und Siebenschläfer. Angrenzende Äcker profitieren, wenn Sie von Hecken umgeben sind, denn auch viele Nützlinge suchen den Schutz dieser Pflanzungen. Vögel, Schlupfwespen, Marienkäfer und Igel vertilgen tausende Blattläuse, Würmer, Käfer und Nacktschnecken und sorgen so für ein ökologisches Gleichgewicht. Außerdem schützen Hecken den fruchtbaren Ackerboden vor Frost und Erosion.
Hecken können in der kalten Jahreszeit sogar unser Immunsystem stärken. Holunderbeeren, Hagebutten und Schlehen sind heimisches Superfood und lassen sich zu schmackhaften Marmeladen, Gelees, Säften und Likören verarbeiten. Hagebutten enthalten dabei 10-30 mal mehr Vitamin C als Zitronen, zudem bieten die heimischen Heckenfrüchte verschiedene B-Vitamine und Provitamin A. Wer in der Nähe von vielbefahrenen Straßen oder Gleisen wohnt, wird sich außerdem über die Lärmschutzfunktion einer intakten Hecke freuen und ein Wanderer über den Schatten, den Hecken an heißen Sommertagen in der Feldflur spenden.