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Mittwoch, 16 Oktober 2024
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Von außergewöhnlichen Zeitmaßen und goldenen Zwiebeln

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Was hat die Apfelblüte mit dem Stecken von Gemüsezwiebeln zu tun?

Haben Sie schon einmal vom sogenannten Phänologischen Kalender gehört? Dieser unterteilt das Jahr nicht nur in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Er nimmt eine feinere Einteilung vor und verknüpft diese mit Ereignissen in der Vegetation unserer Pflanzenwelt.

So wird der Vorfrühling mit dem Blühbeginn der Hasel eingeleitet und der darauffolgende Erstfrühling ist durch die Forsythienblüte gesetzt. Mit dem Blühbeginn der Apfelbäume meldet sich der Vollfrühling, der dann von der Blüte des Schwarzen Holunders – dem Frühsommer – abgelöst wird. Den Hochsommer definiert die Lindenblüte und sobald der erste Frühapfel reif ist, spricht man vom Spätsommer. Auf Frühjahr und Sommer folgt Herbst. Sind die Früchte des Schwarzen Holunders reif, ist es Zeit für den Frühherbst. Sobald man Eicheln und Kastanien sammeln kann, spricht man vom Vollherbst. In der neunten Phase des Phänologischen Kalenders bleibt dann der Spätherbst, der durch die Blattfärbung von Stieleiche und Rosskastanie definiert ist. Danach folgt der Winter – die endgültige Vegetationsruhe.

Anhand von Naturbeobachtungen lässt sich sehr gut demonstrieren, welchen Einfluss Klimaveränderungen auf unsere Umwelt haben. Die Daten zur Erhebung der alljährlich wiederkehrenden Beobachtungen sammelt der Deutsche Wetterdienst mit Hilfe von freiwilligen Beobachterinnen und Beobachtern und stellt die Ergebnisse eindrucksvoll in Grafiken dar. So zeigt sich, dass die Vegetationsruhe im Winter immer früher im Jahr gebrochen wird. Während im vieljährigen Mittel der Winter 95 Tage dauerte, waren es 2022 nur 77 Tage. Die Haselblüte war somit fast 3 Wochen früher zu beobachten als die Jahre zuvor. Insgesamt gesehen verlängert sich der Vegetationszeitraum.

Durch den verlängerten Vegetationszeitraum und die häufig milderen Temperaturen ergeben sich neue Möglichkeiten und Chancen für Gärtnerinnen und Gärtner. Es macht immer mehr Sinn, die Arbeiten nach bestimmten Naturereignissen zu richten, anstatt nach erlernten kalendarischen Daten.

Der Vorfrühling zum Beispiel eignet sich wunderbar zum Vorziehen von Tomaten, Auberginen oder Paprika auf den Fensterbrettern. Der ideale Zeitpunkt zum Rosenschneiden ist nicht mehr Ende März bis April, sondern die Zeit der Forsythienblüte. Im Frühsommer können Bohnen, Radieschen, Dill und Petersilie ausgesät werden und dann dürfen auch Tomaten, Gurken, Melonen, Kürbis, Zucchini, Knollensellerie, Kohl und Paprika ins Freiland. Doch Vorsicht vor den Eisheiligen (11. bis 15. Mai)! Sie müssen abgewartet werden. So ganz ohne Blick in den Kalender geht es dann vielleicht doch noch nicht!

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