Berngauer Erkläranlage erhielt Preis der Versicherungskammerstiftung
Als sogenannten „Ermöglichungsraum” beschrieb Berngaus ehemaliger erster Bürgermeister Wolfgang Wild stets die Erkläranlage – bei diesem Projekt wurde im Lauf der vergangenen zwei Jahre eine nicht mehr genutzte Kläranlage der Gemeinde zu einem Ort umgebaut, der – wie der Begriff vermuten lässt – vieles ermöglichen soll: Vom Treffen der Obst- und Gartenbauvereine über Unterricht in Naturnähe bis hin zu kulturellen Veranstaltungen oder Workshops in einem ungewöhnlichen Ambiente. Neben den alten Wasseraufbereitungsanlagen, welche umgenutzt werden, wurde größtenteils aus Holz eine überdachte und windgeschützte Fläche geschaffen, die für eine Vielzahl von Zwecken zur Verfügung steht.
Wilds Amtsnachfolger, Thomas Meier, konnte sich nun zusammen mit der Gemeinde und anderen Projektbeteiligten über eine erste Auszeichnung für das rund 350.000 Euro kostende Projekt freuen: Die Stiftung der Versicherungskammer hatte den Wettbewerb „Stadt − Land − Lebenswert“ ins Leben gerufen – gesucht wurde nach Initiativen und Projekten in Bayern und der Pfalz, die durch das erfolgreiche Zusammenwirken von Ehrenamt und Kommune die Lebensqualität vor Ort verbessern. In allen Regierungsbezirken in Bayern und in der Region Pfalz wurden jeweils zwei Kategorien mit je 5.000 Euro ausgeschrieben. Die Jury wählte aus über 200 Bewerbungen die Preisträger aus.
Während die Preisverleihungen voraussichtlich im Sommer 2021 stattfinden sollen, wurde das Berngauer Projekt bereits jetzt als Preisträger in der Kategorie „Wir gestalten vor Ort“ bekanntgeben. Die Jury überzeugte unter anderem, dass die Lokalität nicht nur als Begegnungsort für viele Generationen und für Menschen mit und ohne Behinderung dienen soll – bereits beim Bau arbeiteten Schüler der Lebenshilfe mit Zimmererlehrlingen der Berufsschule zusammen. Das Preisgeld von 5000 Euro soll in die Einrichtung fließen – unter anderem kam im Gemeinderat zuletzt die Forderung auf, das Areal zur Sicherheit mit einer Videoüberwachungsanlage auszustatten.
Wie viele andere in den letzten Jahren neu geschaffenen oder umgestalteten Örtlichkeiten für Veranstaltungen wurde die „Erkläranlage“ seit ihrer Fertigstellung nicht so umfangreich genutzt wie zunächst angedacht – aus naheliegenden Gründen. Sicher ist jedoch: Wenn sich Lockerungen abzeichnen, dürfte die Einrichtung mit als erste Lokalität in der Region wieder bespielt werden können – schließlich muss sich bei der Bauweise dieses „grünen Klassenzimmers“ niemand Gedanken über ausgefeilte Lüftungskonzepte machen.