Videoserie zeigt die amüsante Kaisersuche in Dietfurt
Nein, der neue Kaiser des bayerischen Chinesenfaschings heisst nicht „CohRo-Na“ − obwohl Covid19 aktuell dafür sorgt, dass die letzte Woche gestartete Saison nicht wie üblich gefeiert werden kann. Schon jetzt ist klar, dass der Unsinnige Donnerstag im kommenden Februar ruhig ausfallen wird – Umzug und Narrentreiben wurden bereits abgesagt.
Eine gute Nachricht gibt es allerdings aus der 7-Täler-Stadt: Es fand sich eine neue Doppel-spitze für den im letzten Fasching leer gebliebenen Kaiserthron: Das Kaiserpaar sind Karl und Regina Donauer, die unter den kaiserlichen Namen DaKaRe und DiMucki zukünftig die Faschingsnation führen werden.
Beide haben das 50. Lebensjahr noch nicht überschritten, sind seit 2008 verheiratet und leben in Dietfurt. Kennengelernt haben sie sich im Alter von 14 Jahren in der Musikschule der Siebentäler Musikanten, beide spielen mehrere Instrumente. Mit dem Chinesenfasching kamen sie schon früh in Berührung: Karl nahm mit 8 Jahren zum ersten Mal am großen Umzug teil, seit über 35 Jahren starten er und seine Gattin am Unsinnigen morgens um halb Drei mit dem Weckruf in den Tag.
Regina wurde zudem als erste und bisher einzige Frau bei den Weckrufmusikanten aufgenommen. Spätestens in der Saison 2021/2022 hoffen die beiden Regenten, mit ihrer aus Bekannten und „Profi-Maschkerern“ neu formierten Kaisertruppe einen klassischen Chinesenfasching feiern zu können.
Ohne Tusch, dafür mit Gags
Trübsal wollten die Dietfurter in der närrischen Jahreszeit aber auch nicht blasen – zum Schmunzeln regt zum Beispiel eine Serie aus neun Videos an, welche die Stadt von Anfang November bis zum 11.11. auf ihrer Internetseite (www.dietfurt.de) veröffentlichte. Darin wird in kurzen Episoden die Geschichte von sieben Mönchen erzählt, welche in Bayrisch China Nachfolger für den Kaiserthron suchen.

„Wir wurden von dem Monty-Python-Film inspiriert, in dem die Ritter der Tafelrunde den Heiligen Gral finden wollen“, erzählt Lukas Graf, welcher die Videos zusammen mit Bekannten und begeisterten Narren in China-Gewändern einfallsreich umsetzte. Dabei setzten die Macher erfreulicherweise nicht auf Schenkelklopfer-Humor, wie er in anderen Faschingshochburgen oft im Vordergrund steht, sondern eher auf subtile visuelle Pointen und Kino-Anspielungen.
Und damit wird auch während der Pandemie die Tradition fortgeführt, dass man in Dietfurt nicht auf den üblichen Faschingstusch vertraut, sondern auf den eleganteren China-Gong.