Der Sommer im Deusmauer Moor steht ganz im Zeichen der Farbe Blau. Anfang Juni begrüßen die Blüten der Blauen Himmelsleiter den Wanderer. Ein Eiszeitrelikt, das nicht sehr häufig zu finden ist und deshalb umso mehr als Charakterart für das Deusmauer Moor steht.
Gefolgt wird diese Blütenpracht von der giftigsten Pflanze Europas. Der Blaue Eisenhut reckt ab August seine namensgebenden, helmförmigen Blüten in die Luft. Er wurde schon in der Antike als beliebtes Mord- und Pfeilgift eingesetzt. Im Deusmauer Moor kommt diese Pflanze noch in größeren Beständen vor und setzt sich deutlich von den nun leuchtend grünen Schilfflächen ab.
Die Wiesen am Rand des Moores mit ihrem Blütenreichtum sind durch jahrhundertelange Nutzung entstanden. Die feuchten Flächen eigneten sich weniger als Futter, sondern wurden spät im Jahr gemäht, um Einstreu für das Vieh in den Ställen zu gewinnen. So bildete sich eine einzigartige Kulturlandschaft, die sich mit der Wildnis der Erlenbruchwälder und ausgedehnten Schilfflächen verbindet. Heute ersetzt die Landschaftspflegemahd in Teilbereichen die seit langem nicht mehr stattfindende Streuwiesennutzung. Der Landschaftspflegeverband Neumarkt kümmert sich seit vielen Jahren in enger Abstimmung mit der Höheren und Unteren Naturschutzbehörde um gezielte Pflegemaßnahmen. Die aufwendige Pflege der nassen und teilweise schwer zugänglichen Standorte wird heutzutage durch Spezialmaschinen unterstützt, ist aber nach wie vor größtenteils Handarbeit.
Noch mehr Lesens- und Sehenswertes über das Deusmauer Moor finden Sie auch in der neuen, Broschüre, die bei der Geschäftsstelle des Landschaftspflegeverbands Neumarkt oder im Landratsamt erhältlich ist.